Augenarzt/-ärztin

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Ein Augenarzt ist ein Spezialist für die Augen und das Sehvermögen. Seine Aufgabe ist die Behandlung von Sehstörungen, Anomalien und verschiedenen Augenkrankheiten wie Myopie, Schielen, Hyperopie, Presbyopie, Bindehautentzündung, Grauer Star, verminderte oder veränderte Sehkraft. Er behandelt auch Pathologien des Augenlids wie Narben oder Tumore. Auch die Früherkennung gehört zu seinem Aufgabenbereich.

Abhängig von den Sehproblemen seiner Patienten führt dieser Spezialist eine Einschätzung der Sehstärke durch, misst das Gesichtsfeld, beurteilt den Aktivitätszustand des Auges und verwendet verschiedene Geräte, um eine Diagnose zu stellen. Je nach Schwere des Problems kann er weitere Untersuchungen durchführen: Angiographie [1], Orbita-Radiographie und okularer Ultraschall. Er kann dann Medikamente, eine Brille oder Kontaktlinsen, Rehabilitationsmaßnahmen oder eine Operation verschreiben. Bei vielen Operationen  werden moderne Geräte, wie z.B. Laser verwendet.

Die Augenheilkunde ist ein reichhaltiges Fachgebiet, das weit über die Verschreibung von Brillengläsern oder Augentropfen hinausgeht. Da das Auge der Indikator für mehrere Krankheiten ist, ist die medizinische Überwachung durch den Augenarzt daher für die schnelle und wirksame Behandlung von Pathologien unerlässlich. Dazu arbeitet er am häufigsten mit Neurologen, Diabetologen, Kardiologen, Orthoptisten und Allgemeinmedizinern zusammen.

[1] Untersuchung, bei der Blutgefäße untersucht werden, die auf Standard-Röntgenaufnahmen nicht sichtbar sind. In der Augenheilkunde wird es zur Untersuchung der Durchblutung der Netzhaut und zur Identifizierung von Anomalien im Fundus/Augenhintergrund eingesetzt.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Die Anatomie, Physiologie des Auges und seine Pathologien beherrschen
  • Über Spezialkenntnisse in verschiedenen Fachgebieten (Traumatologie, Diabetologie, Neurologie, usw.) verfügen
  • Beherrschen technischer Handgriffe, Verwendung von modernster Technik
  • Strenge Hygienevorschriften einhalten
  • Die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen interpretieren können
  • Eine Diagnose auf der Grundlage der klinischen Untersuchung und zusätzlicher Untersuchungen stellen können
  • Die am besten geeignete Behandlung verschreiben
  • Entwicklung einer differenzierten und patientenfreundlichen Kommunikationsform
  • Umgang mit Notfällen
  • Kontinuierliche Ausbildung
     

Soziale Kompetenzen

  • Wissenschaftliche Wissbegierde
  • Kontaktfreudigkeit
  • Ruhe
  • Konzentration
  • Manuelle Geschicklichkeit
  • Genauigkeit und Akribie
  • Geduld
     

Interessen*

  • I - Interesse an untersuchend-forschenden Tätigkeiten, bei denen Aufgaben oder Probleme im mathematischen oder naturwissenschaftlichen Bereich durch Methodik, systematische Beobachtung oder Forschung gelöst werden.  

  • S - Interesse an erziehend-pflegenden Tätigkeiten, die sich mit anderen Menschen in Form von Unterricht, Lehre, Ausbildung, Versorgung oder Pflege unterstützend oder helfend auseinandersetzen. 

  • A - Interesse an künstlerisch-kreativen Tätigkeiten, bei denen durch den sprachlichen oder kreativen Ausdruck, offene und unstrukturierte Aktivitäten durchgeführt werden. 

Beruflicher Rahmen

Der Augenarzt arbeitet in der Regel in einem Krankenhaus und/oder einer Privatpraxis. Manche Augenärzte schließen sich zusammen, um ihre Patienten in einer gemeinsamen Praxis zu empfangen und teure, hochmoderne technologische Ausrüstung zu teilen.

Ihre Arbeitstage sind oft lang und ihre Stunden variieren. Als Spezialist im Krankenhaus ist der Augenarzt für Notfälle auf Abruf verfügbar. Innerhalb des Krankenhauses stehen ihm die mit einer Krankenhauskarriere verbundenen Verantwortlichkeiten offen (Leitung einer Fachabteilung). Er kann eine Karriere in der medizinischen Forschung oder Ausbildung wählen.

Anforderungen              

Der Titel des Augenarztes ist eine besondere Berufsbezeichnung (PPT), die durch den Ministerialerlass vom 26. April 1982 geregelt wird, der besondere Kriterien für die Zulassung von Fachärzten, Ausbildungsleitern und Ausbildungsdiensten für das Fachgebiet Augenheilkunde festlegt.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

  • Siep (Service d'Information sur les Etudes et les Professions): Ophtalmologue

In Deutschland:

* RIASEC: R - Realistisch (realistic) / I - Forschend (investigative) / A - Künstlerisch (artistic) / S - Sozial (social) / E - Unternehmerisch (enterprising) / C - Traditionell (conventional)


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)