Posamentierer/in

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Der Begriff Posamentierer leitet sich von dem Wort "Posament" ab, das sich auf ein Band bezieht, das die Kleidung einfasst. Ursprünglich aus ästhetischen Gründen hergestellt, haben sich im Laufe der Zeit Posamente entwickelt, die königliche und militärische Kleidung sowie Kutschen zieren. Heute kleidet und verschönert der Posamentierer hochmodische Kleidung, Uniformen, Showkostüme, aber auch z.B. Heimtextilien, Vorhänge oder Wandteppiche.

Außerdem schafft er verschiedene Ornamente, wie u.a. Raffhalter für Gardinen, Fransen, Knöpfe, Borten, Pompons oder Kordeln und arbeitet mit allen Arten von Materialien, wie Hanf, Leinen, Seide, Wolle, Gold oder zeitgenössischeren Stoffen. Seine Hauptwerkzeuge sind spezielle Spindeln, Walzwerke, Haspeln (zum Aufwickeln der Strange) oder das Spinnrad.

Das Modell wird zunächst nach dem gewünschten Stil und dem Material, mit dem der Posamentierer arbeitet, definiert. Dann legt er die zuvor nach Qualität und Farbe ausgewählten Fäden auf Spulen oder Röhren. Der Posamentierer arbeitet dann nach einem dreistufigen Verfahren: Zwirnen (Herstellung von Schnüren), Weben (auf verschiedenen manuellen oder mechanischen Webstühlen) und Tischarbeit (oder Verzierung), wodurch die verschiedenen Elemente in ein einziges Stück verarbeitet werden. Dieser letzte Schritt wird nur von Hand mit einer Nadel durchgeführt.

Neben den Originalherstellungen können die Posamentierer ihr Fachwissen auch zur Reproduktion alter Werke im Rahmen von Restaurierungen einsetzen.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Die Geschichte des Posamentierens kennen
  • Erkennen und Auswählen von Materialien
  • Die Techniken der Ornamentherstellung (Weben, Flechten usw.) beherrschen
  • Nähen können
  • Geschicklichkeit
  • Beherrschung der verwendeten Werkzeuge und Maschinen
  • Recherchen von Dokumentierungen durchführen
  • Handwerkliches Geschick
  • Sicherheitsvorschriften einhalten
     

Soziale Kompetenzen

  • Kreativität
  • Sinn für Ästhetik
  • Einfallsreichtum
  • Präzision und Genauigkeit
  • Anpassungsfähigkeit
  • Zuhören können
  • Stressresistent sein

Beruflicher Rahmen

Der Posamentierer arbeitet in der Regel als Selbstständiger in einer Werkstatt. Er arbeitet oft mit dem Designer und dem Näher zusammen. Er kann an der Spitze eines kleinen Teams stehen und die Arbeitsumgebung kann laut sein (mechanische Webstühle).

Seine Hauptkunden sind Haute-Couture-Häuser oder private Hobby-Modedesigner. Er kann jedoch seine Dienstleistungen auch der darstellenden Kunst oder der Innendekoration anbieten. Der Posamentierer kann seine Kreationen auch in einer spezialisierten Boutique verkaufen. Die meisten Artikel werden heutzutage in Asien und Nordafrika (insbesondere Ägypten) hergestellt.

Zugangsvoraussetzungen

Es gibt keine spezifische Ausbildung zur Vorbereitung auf diese Tätigkeit. Es ist daher ratsam, sich direkt bei einem Fachmann ausbilden zu lassen.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

In Deutschland:

 


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)