Hals-Nasen-Ohren-Arzt/Ärztin

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Die HNO-Heilkunde ist ein medizinisch-chirurgisches Fachgebiet, das sich mit allen Erkrankungen befasst (von den gutartigsten bis zu den schwersten), welche die drei Hauptorgane Nase, Hals und Ohren betreffen. Der Wirkungsbereich dieses Fachgebietes ist so groß, dass sich viele noch stärker spezialisieren.

Während der HNO-Arzt im Allgemeinen mit chronischen Beschwerden bei Kindern wie wiederkehrenden Ohrinfektionen, Angina oder Rhinopharyngitis in Verbindung gebracht wird, geht seine Fachkompetenz weit darüber hinaus, da sie das gesamte Gesicht und den Hals umfasst. Der HNO-Arzt behandelt die Mandeln (z.B. Entfernung) sowie alle Nasen- und Nebenhöhlenprobleme, einschließlich Schnarchprobleme, Allergien und Verlust des Geruchssinns. Darüber hinaus führt er bestimmte Operationen durch, um z.B. eine krumme Nase zu korrigieren. Er behandelt auch alle Ohrprobleme, (einschließlich Tinnitus und Taubheit) sowie ganz allgemein Probleme, die die Kommunikation und Sprache beeinträchtigen. Probleme im Zusammenhang mit den Stimmbändern (z.B. chronischer Stimmverlust) und Innenohrprobleme (z.B. Schwindel) zählen ebenfalls zu seinem Wirkungsbereich, genauso wie Schluckbeschwerden und Verlust oder Veränderung des Geschmacks. Schließlich gehören auch schwerwiegende Pathologien wie Tumore im Mund-, Rachen- oder Kehlkopfbereich zu seinem Alltag.

Während einer Konsultation führt der HNO-Arzt eine klinische Untersuchung des Patienten durch und stellt viele Fragen zu seinen Schmerzen und seiner Krankengeschichte, damit er eine Diagnose stellen kann. Um diese zu präzisieren, kann er zusätzliche Untersuchungen (CT, MRT [1], Vestibularisuntersuchung [2], genetische Beurteilung, bakteriologische Untersuchung, allergologische Untersuchung usw.) anordnen.

Die von ihm vorgeschlagenen Behandlungen basieren in der Regel auf Medikamenten, chirurgischen Eingriffen oder Rehabilitation.
 

[1] Die Magnetresonanztomographie ermöglicht eine sehr präzise Fernanalyse von Organen und die Darstellung von Details, die bei Standard-Röntgenaufnahmen, im Ultraschall oder im CT nicht sichtbar sind.

[2] Untersuchung, die darin besteht, die Reaktionen des Vestibulums, eines der wichtigsten Gleichgewichtsorgane im Innenohr, zu untersuchen.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Die Anatomie, Embryologie, Entwicklung und Physiologie von Nase, Hals und Ohren beherrschen
  • Über fortgeschrittene Kenntnisse in verschiedenen Fachgebieten (Onkologie, Genetik, Immunologie [3] usw.) verfügen.
  • Strenge Hygienevorschriften einhalten
  • Durchführung verschiedener Techniken unter Verwendung modernster Ausrüstung
  • Die Beherrschung verschiedenster Techniken im Bereich der Chirurgie: Plastische Chirurgie, HNO, Trauma usw.
  • Die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen bewerten können
  • Erstellen einer Diagnose
  • Entwicklung einer angepassten Kommunikationsform
  • Über die Indikation (z.B. Krankheit) und eine therapeutische Strategie entscheiden
  • Erkennen von möglichen Komplikationen während operativen Eingriffen
  • Sicherstellen der postoperativen Nachsorge in Fällen, die eine chirurgischen Eingriff beinhalten                                                                                                                     

[3] ein Zweig der Medizin, der das Immunsystem untersucht.

Soziale Kompetenzen

  • Wissenschaftliche Neugier
  • Geduld
  • Zwischenmenschliche Gewandtheit
  • Manuelle Geschicklichkeit
  • Effizienz und Präzision
  • Einsatzbereitschaft
  • Einfühlungsvermögen
  • Taktgefühl
     

Beruflicher Rahmen

Der HNO-Arzt kann in einem Krankenhausdienst oder in einer privaten Einrichtung arbeiten, aber die Mehrheit entscheidet sich dafür, eine eigene Praxis zu eröffnen. Er arbeitet allein oder zusammen mit anderen Fachleuten: Sprachtherapeuten, Neurologen, Allergologen, Allgemeinmedizinern, Pneumologen, Onkologen, Audiologen, Orthopädietechnikern, Physiotherapeuten usw. Darüber hinaus kann sich der HNO-Arzt für eine Karriere in der medizinischen Forschung oder Lehre entscheiden.

Wie bei allen Fachärzten sind auch seine Arbeitszeiten variabel und sein Terminkalender ist oft sehr voll. Sollte er in einem Krankenhaus arbeiten, muss er sich für den Bereitschaftsdienst zur Verfügung stellen. Im Falle einer Krankenhaustätigkeit stehen ihm die mit einer Krankenhauskarriere verbundenen Verantwortlichkeiten offen (Leitung einer Fachabteilung).

Voraussetzungen         

Der Titel des Hals-Nasen-Ohren-Arztes ist eine spezifische Berufsbezeichnung (TPP), die durch die Ministerialverordnung vom 8. Dezember 1980 zur Festlegung der besonderen Kriterien für die Zulassung von Fachärzten, Ausbildern und Ausbildungsabteilungen für das Fachgebiet Hals-Nasen-Ohrenheilkunde geregelt und durch die Ministerialverordnung vom 27. November 1995 geändert wurde.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

 

In Deutschland:

 


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)