Schreiner/in

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Der Schreiner ist eine Fachkraft, die Holzkonstruktionen für das Baufach anfertigt. Er stellt Türen und Fenster her und installiert diese; er kümmert sich um den Innenausbau und fertigt z.B. Treppen an. Er bearbeitet hauptsächlich Holz, auch wenn der technische Fortschritt heutzutage auch neue Materialien wie Aluminium, PVC, Kunststoff, Verbundwerkstoffe oder auch Plexiglas zulässt.
 

Holzarbeiten in der Werkstatt

Die Arbeit des Schreiners findet hauptsächlich in der Werkstatt statt, wo er die für den Auftrag geeigneten Holzsorten aussucht, die Position der einzelnen Elemente anreißt, diese aussägt und dann gemäß Plan zusammenfügt.  Er verwendet dabei eine Vielzahl der für seinen Beruf erforderlichen Werkzeuge. Im Zuge des technischen Fortschritts hat das moderne Schreinergewerbe angefangen, traditionelle Arbeit auf Maß mit industriell vorgefertigten Komponenten zu kombinieren. Aus diesem Grund unterscheidet man heutzutage drei Arten von Schreinern:

  • Der traditionelle Schreiner, der Holzelemente (Türen, Treppen usw.) auf Maß und nach Vorgabe der gegebenen Räumlichkeiten anfertigt. Er muss dazu im Vorfeld vor Ort Aufzeichnungen gemacht und mit dem Kunden oder dem Bauherrn (Architekt, Innenausstatter o.a.) den Auftrag besprochen haben. Bestimmte, sehr erfahrene Handwerker oder Fachleute sind übrigens aufgrund ihres Sinnes für Ästhetik und ihrer technischen Versiertheit sehr gefragt.
  • Der Industrieschreiner fertigt Bauteile in mehr oder weniger großen Stückzahlen an. Er verfügt über spezialisierte Maschinen und arbeitet nur nach Plan.
  • Der Montageschreiner montiert die vorher industriell gefertigten Holzelemente. Manchmal kann es vorkommen, dass er die Stücke angesichts der Situation vor Ort noch anpassen muss. Dann stellt er persönlich die dazu benötigten Zusatzelemente oder  Halterungen her.
     

Die fünf Tätigkeitsfelder des Schreiners

  • Außenschreinerarbeiten: Herstellung und Montage von u.a. Türen und Fenstern, Rollläden oder Verandas.
  • Innenarbeiten: Herstellung und Einbau von u.a. Innentüren, Küchen, Schränken oder Trennwänden.
  •  Holzrahmen: Herstellung von u.a. Gebälk oder Dachluken.
  • Treppen: Herstellung und Einbau in verschiedenen Holzsorten
  • Parkett: Vorbereitung und Verlegen von unterschiedlichen Parkettarten
     

Die Branche ist zweifelsohne sehr vielseitig. Manche Schreiner spezialisieren sich auf einen Bereich, während andere die Aktivitäten des Schreiners und des Zimmermanns oder, was noch häufiger vorkommt, Außen- und Innenarbeiten miteinander kombinieren.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Die technischen Vorgaben der Pläne und des Lastenheftes auslegen können und einhalten
  • Die angemessenen Materialien aussuchen und in unerwarteten Situationen mit originellen Lösungen aufwarten
  • Einen Projektentwurf unter Verwendung von entsprechenden Instrumenten oder Programmen zeichnen können
  • Techniken des Zusammenbaus von Holzelementen, Glas, PVC usw. beherrschen
  • Die korrekte Benutzung von Werkzeugen und Maschinen (wie z.B. Senkblei, Klemme und Beißzange, elektrische Säge, Handbohrer/Tischbohrer oder Schleifmaschine)
  • Kenntnisse in u.a. Geometrie und Materialwiderstand haben
  • Die Schall-, Wärme-, und Dämmungsnormen kennen und einhalten
  • Je nach Art der Baustelle das dafür erforderliche Material vorsehen
  • Die Kosten für die Werkstoffe ermitteln und dabei verschiedene Preisangebote vergleichen
  • Sich über neue Techniken, neue Werkstoffe sowie die diversen Prämienmöglichkeiten für Privatleute informieren
  • Die Sicherheits-, Hygiene- und Umweltschutzbestimmungen einhalten
  • Ein Kostenangebot und eine Rechnung aufstellen können, ein Budget verwalten, die für die Baustelle erforderlichen Werkzeuge und Geräte planen und organisieren, ein Team leiten (falls als Selbständiger arbeitend)
     

Soziale Kompetenzen

  • Geschicklichkeit und Fingerfertigkeit
  • Kreativität, Sinn für Ästhetik
  • Polyvalenz
  • Detailfreude, Gründlichkeit, Präzision
  • Freude an manueller Arbeit
  • Neugierde
  • Teamgeist, mit anderen Berufsgruppen zusammenarbeiten können
  • Gute körperliche Verfassung, Widerstandsfähigkeit

Beruflicher Rahmen

Der Beruf des Schreiners wird sowohl auf Baustellen als auch in der Werkstatt ausgeübt.

Es kommt auch häufig vor, dass der Schreiner die Arbeit der Baustelle in seiner Werkstatt mithilfe von CNC-Maschinen vorbereitet. Oftmals muss er auch mit dem Hauptunternehmer sowie mit den anderen Handwerkern zusammenarbeiten und sich mit diesen u.a. auf Abmessungen, den praktischen Details zum Anbringen von Holzelementen oder den Zeitplan einigen.

Schreiner können von Unternehmen jeder Größe aus dem Bereich Schreinerei, Bau von Dachstühlen oder Innenausbau rekrutiert werden.

Voraussetzungen

Die Ausübung des Berufs als Selbständiger ist reglementiert; es gelten die Bestimmungen über den Zugang zum Beruf. Dieser Zugang untersteht den Bedingungen des Königlichen Erlasses vom 29/01/2007 über die beruflichen Kompetenzen, die zur Ausübung der beruflichen Tätigkeiten in der Schreinerei und Glaserei erforderlich sind. Der Beruf des Schreiners ist geschützt. Die Interessen der diesen Beruf ausübenden Personen werden von einem Berufsverband vertreten und verteidigt: F.W.M.B (Fédération Wallonne des Menuisiers Belges).

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Deutschsprachigen Gemeinschaft:

  • IAWM (Institut für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand):  Bauschreiner

Schulausbildung in der Deutschsprachigen Gemeinschaft (technischer und berufsbildender Unterricht):

In der Wallonie / Bruxelles:

  • Siep (Service d'Information sur les Etudes et les Professions):  Menuisier

In Deutschland:

 


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)