Weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit in Ostbelgien im Juni

Arbeitsmarkt-Info Juni 2020

Ende Juni 2020 waren in Ostbelgien 2.448 Vollarbeitslose gemeldet. Dies sind 41 Personen mehr als Ende Mai. Die Arbeitsuchendenrate steigt auf 6,7%.

[Pressemitteilung mit Übersichtstabelle im Downloadbereich]

Insgesamt waren nach Angaben des Arbeitsamtes Ende Juni 1.297 Männer und 1.151 Frauen als Arbeit­suchende ohne Beschäftigung eingetragen. Dies entspricht einem Anstieg um rund 1,7%, wobei die Zahl der Männer weiterhin etwas stärker zunimmt als die der Frauen.

Normalerweise ist im Frühjahr ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen, der erst durch einen starken saisonalen Anstieg in den Ferienmonaten (Schulabgänger und urlaubsbedingte Arbeits­losigkeit) gestoppt wird. Die vorliegende Entwicklung kann daher vor allem auf die Auswirkungen der Covid19-Krise zurückgeführt werden. Hier muss darauf hingewiesen werden, dass Arbeitnehmer, die in Kurzarbeit (oder zeitweilige Arbeitslosigkeit) versetzt werden, sich nicht beim Arbeitsamt als Arbeitsuchende melden müssen und somit auch nicht in der Statistik der Arbeitsuchenden erscheinen. Auch kann festgestellt werden, dass der größte Anstieg bei den Personen zu verzeichnen ist, die schon vor der Covid19-Krise auf Arbeitsuche waren. Dies ist vor allem auf einen Rückgang bei der Vermittlung in Arbeit zurück zu führen, einhergehend mit einem Einbruch bei der Meldung neuer Stellenangebote, wodurch mehr Personen in Arbeitslosigkeit verbleiben. Die Zahl der dem Arbeitsamt gemeldeten offenen Stellen hat im Juni jedoch wieder zugenommen, was auf eine positive Entwicklung in den hiesigen Betrieben hinweist.

In den anderen Regionen des Landes ist im Vergleich zum Mai ein leichter Rückgang zu beobachten: im Landesschnitt sind rund 1.700 Personen weniger gemeldet (-0,4%). Vergleicht man die aktuellen Werte mit dem Monat Februar, also vor Beginn der Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-Virus, ist der größte Anstieg mit +7,3% in Flandern zu verzeichnen, gefolgt von Ostbelgien (+5,4%). Die Wallonie liegt mit +3,2% in etwa beim Landesschnitt (3,5%). Nur in Brüssel liegt im Vergleich zum Februar ein Rückgang um fast 4% vor. Es sei nochmals dafür hingewiesen, dass Kurzarbeit in der vorliegenden Statistik der Arbeitsuchenden nicht inbegriffen ist. Parallel zum landesweiten Rückgang der Arbeits­losenzahlen in diesem Monat kann aber auch festgestellt werden, dass die Kurzarbeiter­zahlen belgienweit nach dem Höchststand im April wieder rückläufig sind.

Im Vergleich zum Vorjahr ist in Ostbelgien wie auch in den anderen Landesregionen weiterhin ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen, in Ostbelgien um insgesamt +13,4% (oder 290 Personen mehr als Ende Juni 2019). Während dieser Anstieg in Ostbelgien schon seit Ende 2019 andauert und durch die Corona-Auswirkungen nochmals deutlich verstärkt wird, sind in den anderen Regionen erst seit März mehr Arbeitsuchende gemeldet als im selben Vorjahrszeitraum. Im Juni wurden landesweit rund 7,8% Arbeitslose mehr gezählt als letztes Jahr, in Flandern beläuft sich der Unterschied auf +12% und in Wallonien auf +8%.