Weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit in Ostbelgien im Mai

Arbeitsmarkt-Info Mai 2020

Ende Mai 2020 waren in Ostbelgien 2.407 Vollarbeitslose gemeldet. Dies sind 35 Personen mehr als Ende April. Die Arbeitsuchendenrate steigt auf 6,6%.

[Pressemitteilung mit Übersichtstabelle im Downloadbereich]
 

Insgesamt waren nach Angaben des Arbeitsamtes Ende Mai 1.271 Männer und 1.136 Frauen als Arbeit­suchende ohne Beschäftigung eingetragen. Nur die Zahl der arbeitsuchenden Männer ist angestiegen (um 2,8%), während die Anzahl Frauen unverändert blieb. Insgesamt liegt der Anstieg seit Ende April bei 2,3%. Während normalerweise im Frühjahr ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen ist, kann dieser Anstieg vor allem auf die Auswirkungen der Covid19-bedingten Maßnahmen zurückgeführt werden. Der Anstieg ist allerdings schwächer als noch im April und liegt vor allem in der Gemeinde Eupen vor.

 

Hier muss nochmals darauf hingewiesen werden, dass Arbeitnehmer, die in Kurzarbeit (oder zeitweilige Arbeitslosigkeit) versetzt werden, sich nicht beim Arbeitsamt als Arbeitsuchende melden müssen und somit auch nicht in der Statistik der Arbeitsuchenden erscheinen. Auch kann festgestellt werden, dass der größte Anstieg bei den Personen zu verzeichnen ist, die schon vor der Covid19-Krise auf Arbeitsuche waren, oft schon seit rund einem Jahr. Dies kann vor allem auf einen deutlichen Rückgang bei der Vermittlung in Arbeit zurück geführt werden, einhergehend mit einem Einbruch bei der Meldung neuer Stellenangebote, wodurch mehr Personen in Arbeitslosigkeit verbleiben.

 

In den anderen Regionen des Landes ist im Vergleich zum April ein leichter Rückgang zu beobachten: In Wallonien und Flandern ist die Arbeitslosigkeit um jeweils rund 1,8% gesunken, im Landesschnitt um 1,9% (-9.400 Personen). Hierzu muss aber auch erwähnt werden, dass der Anstieg im April in den anderen Regionen, vor allem in Flandern stärker war als in Ostbelgien.

 

Im Vergleich zum Vorjahr ist in Ostbelgien wie auch in den anderen Landesregionen weiterhin ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen, in Ostbelgien um insgesamt 14,5% (oder 304 Personen mehr als Ende Mai 2019). Während dieser Anstieg in Ostbelgien schon seit Ende 2019 vorliegt und durch die Corona-Auswirkungen nochmals deutlich verstärkt wird, sind in den anderen Regionen erst seit März mehr Arbeitsuchende gemeldet als im selben Vorjahrszeitraum. Im Mai wurden landesweit rund 8,5% Arbeitslose mehr gezählt als letztes Jahr, in Flandern beläuft sich der Unterschied auf +14% und in Wallonien auf +7,6%.