Kaum Veränderung der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn in Ostbelgien

Arbeitsmarkt-Info Januar 2020

Ende Januar 2020 waren in Ostbelgien 2.294 Vollarbeitslose gemeldet. Dies sind 10 Personen mehr als Ende Dezember. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 6,3%.

Insgesamt waren nach Angaben des Arbeitsamtes Ende Januar 1.190 Männer (+26 seit Dezember) und 1.104 Frauen (-16) als Arbeitsuchende ohne Beschäftigung eingetragen. Es bleibt also beim leichten saisonal bedingten Anstieg der zum Jahresende begonnen hat. Die Arbeitslosenquote von 6,3% ist in dieser Größenordnung sowohl bei den Männern (6,1%) als auch den Frauen (6,5%) zu melden. Der Unterschied zwischen Norden und Süden bleibt dahingegen sehr deutlich: Während in den Eifel­gemeinden im Schnitt die Arbeitslosenquote bei 2,8% liegt, beträgt sie in den 4 nördlichen Gemeinden 8,6%, wobei Eupen mit 10% den höchsten Wert aufweist.

 

Auch in den anderen Landesteilen sind die Arbeitslosenzahlen im Januar leicht angestiegen, vor allem in Flandern (+2,8%). In Wallonien ist nach dem stärkeren Anstieg im Dezember sogar wieder ein leichter Rückgang verzeichnen. Im Landesschnitt waren rund 1,1% mehr Arbeitslose gemeldet als im Dezember. Insgesamt waren im Januar in Belgien rund 475.000 Vollarbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosenquote Belgiens beträgt 9,2%. In Wallonien beläuft sie sich auf 12,9%, in Flandern auf 6,0%.

 

Rund die Hälfte der Arbeitslosen in Ostbelgien werden zu den Langzeitarbeitslosen gezählt (seit mehr als 1 Jahr lang arbeitslos). Selbst mit diesem hohen Anteil liegt die Deutschsprachige Gemeinschaft aber noch unter dem Landesschnitt von 54%. Nur in Flandern ist die Gruppe der Langzeitarbeitslosen mit 48,6% etwas kleiner als in Ostbelgien.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Ostbelgien deutlich niedriger als in den anderen Landesteilen. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen beträgt hier 8,2%, im Vergleich zu 19% auf Landesebene. In Wallonien beträgt sie 27% und selbst in Flandern ist sie mit 14% höher als in Ostbelgien. Entsprechend ist auch der Anteil der Jugendlichen an der Gesamtarbeitslosigkeit in Ostbelgien mit knapp 13% niedriger als in Flandern oder Wallonien (jeweils rund 19%). Bei den älteren Arbeitsuchenden (über 50 Jahre) dahingegen ist der Anteil in Ostbelgien mit 38% der höchste in Belgien. Im Landesschnitt macht diese Gruppe rund 28% der Arbeitslosen aus. Dies kann unter anderem auf die demographische Entwicklung in Ostbelgien zurückgeführt werden, die einen höheren Anteil älterer Personen aufweist als in den anderen Regionen.

 

Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen Ostbelgiens im Vergleich zum Vorjahr, der im Dezember erstmals seit 2014 aufgetreten ist, hat sich auch im Januar 2020 fortgesetzt: Im Vergleich zum Januar 2019 sind 96 Personen mehr als Arbeitsuchende gemeldet, was einem Plus um 4,4% entspricht. In den anderen Region dahingegen liegt weiterhin ein Rückgang vor (‑3,4% im Landesschnitt). Bleibt zu beobachten, ob dieser Anstieg saisonal bedingt ist oder ob sich hier eine strukturelle Entwicklung abzeichnet.