Pendler/innen innerhalb Belgiens

Der Stand am 30. Juni 2022

Innerbelgische Pendler

Insgesamt sind zum 30. Juni 2022 23.058 Arbeitnehmer aus Belgien erfasst, die in einer der neun deutschsprachige Gemeinden arbeiten (+2,4% zum Vorjahr). Hinzu kommen 642 Personen, die aus dem Ausland in die Deutschsprachige Gemeinschaft einpendeln (hauptsächlich aus Deutschland). Zusammen entspricht dies mit 23.816 ziemlich genau der Zahl der Arbeitsplätze 2022 in der DG (23.710 laut dezentralisierter LSS-Statistik). Hinzu kommen dann noch 106 Personen, die keiner Gemeinde zugeordnet werden können.

  Arbeitsort

Wohnort 

Flandern  Brüssel Wallonie  (ohne DG) Deutschsprachige Gemeinschaft Belgien
Flandern 2.299.162 232.390 31.342 255 2.563.149
Brüssel 58.439 277.821 23.484 67 359.811
Wallonie (ohne DG) 60.215 130.918 992.887 6.067 1.190.087
DG 392 283 3.100 16.669 20.444
Belgien 2.418.208 641.412 1.050.813 23.058 4.133.491

Quelle: LSS (30/06/2022)

Geht man von den 23.058 erfassten Arbeitnehmern aus Belgien mit Arbeitsort Deutschsprachige Gemeinschaft aus, so wird ersichtlich, dass 16.669 davon auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft wohnhaft sind (72%), während 6.067 (26%) im frankophonen Landesteil wohnen, 255 im flämischen Landesteil und 67 in Brüssel.

Umgekehrt sind von 20.444 in der Deutschsprachigen Gemeinschaft wohnhaften Arbeitnehmern, die in Belgien arbeiten, 16.669 auch hier vor Ort beschäftigt (82%), während 3.100 (15%) im frankophonen Landesteil arbeiten, 392 in Flandern und 283 in Brüssel.

Auf Ebene des Landes gesehen ist die Deutschsprachige Gemeinschaft also ein Netto-Importeur von Arbeitskräften. Die Zahl der Deutschsprachigen, die ins Inland pendeln, ist seit 2008 tendenziell rückläufig gewesen. Da seit 2019 die Beschäftigten der lokalen Behörden mitgezäht werden, können die Zahlen der beiden letzten Jahren nicht mehr mit den Vorjahren verglichen werden. Verglichen mit 2020 liegt ein minimaler Anstieg vor (+1%).

Die Zahl der Einpendler aus dem Landesinneren ist zwischen 2008 und 2013 gesunken, dann bis 2018 gestiegen und bis 2020 – trotz der zusätzlichen Berücksichtigung der lokalen Behörden – wieder leicht gesunken. Im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 ist hingegen wieder ein Zuwachs um 8% festzustellen.

Gegenüber dem benachbarten Ausland ist die Deutschsprachige Gemeinschaft hingegen ein Netto-Exporteur von Arbeitskräften; nur rund 642 Personen aus den Nachbarländern, vorwiegend aus Deutschland, arbeiten in der Deutschsprachigen Gemeinschaft.  Insgesamt gesehen ist die Deutschsprachige Gemeinschaft ein Netto-Exporteur von Arbeitskräften an die umliegenden Gebiete.

Pendler zwischen den Gemeinden der DG

Interessant ist auch, wie viele Personen innerhalb der Deutschsprachigen Gemeinschaft zwischen den Kantonen und Gemeinden pendeln.

So zeigt sich, dass 88% der im Kanton St.Vith wohnenden Arbeitnehmer dort auch ihren Arbeitsplatz haben und 12% (895 Personen) im Kanton Eupen beschäftigt sind (Pendler ins Ausland sind in diesen Zahlen nicht inbegriffen). Umgekehrt pendeln nur 2% (200 Personen) der im Norden wohnhaften Arbeitnehmer in den Kanton St.Vith und 98% haben ihren Arbeitsplatz vor Ort.

*N.B. Für weitere 35 Personen aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist der Arbeitsort innerhalb der DG nicht bekannt.

Information zur Datenquelle

 

Die Verbindung zwischen Wohn- und Arbeitsort eines Arbeitnehmers in Belgien wird über die trimestriellen LSS-Erklärungen der Arbeitgeber erfasst. Seit 2019 ist auch das Personal der provinzialen und lokalen Behörden, d.h. der Gemeindeverwaltungen, Interkommunalen, ÖSHZ, Polizeizonen etc. inbegriffen, so dass die Zahlen mittlerweile ziemlich komplett sind. 2022 wird lediglich noch für 106 Personen aufgrund fehlender Angaben nur der Arbeitsort „DG“, aber keine Gemeinde angegeben. (ausländische Unternehmen ohne Sitz in der Deutschsprachige Gemeinschaft, die z.B. einen Handelsvertreter hier vor Ort beschäftigen, können als Arbeitsort auch einfach „DG“ angeben).