Die Bewerbung - Marketing in eigener Sache

Wie man sich und seine Stärken besser kennenlernt...

Das Produkt, das ich anbiete, ist meine Arbeitskraft: meine Kenntnisse, Fähigkeiten, Kompetenzen, Erfahrungen. Ich muss andere von meiner Person überzeugen. Dazu bedarf es einer positiven Einstellung zu mir selbst.

Bevor ich beginne, ein Schreiben aufzusetzen, antworte ich auf folgende Fragen, um mein Berufsziel festzulegen:

Welche Kompetenzen habe ich?

Wer bin ich? Was mache ich gerne? Was kann ich?

  • Persönliche Kompetenzen sind z.B.: Fähigkeiten, persönliche Eigenschaften, Hobbies, soziale Kontakte knüpfen,...
  • Fachkompetenzen sind z.B.: Ausbildung, Studium, Berufserfahrung, Praktika, Studentenjobs, Nebenjobs, ehrenamtliche Aktivitäten, Funktionen in Vereinen,…

Welche Berufe oder Berufsbilder interessieren mich?
Um Näheres über die Berufsbilder zu erfahren, stelle ich mir folgende Fragen:

- Welches sind die Hauptaufgaben und Tätigkeiten im ausgewählten Beruf?
- Welche Anforderungen stellt der Beruf bezüglich körperlicher Merkmale, persönlicher Merkmale oder Arbeitssituation?

Was ist mir wichtig? Die eigenen Werte bestimmen.

Es ist auch wichtig, die eigenen Werte festzustellen, denn sie beeinflussen meine Entscheidungen. Wenn ich meine Wertevorstellungen genau ermittele, werde ich mich selbst auch besser kennen und bin so eher in der Lage, die Berufe und Stellen ausfindig zu machen, die mich am ehesten zufriedenstellen könnten. Beispiele: Ehrlichkeit, Loyalität, Vertrauen, Respekt, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Effektivität,...

Mir eine Arbeitsstelle zu suchen, bedeutet auch, mir einen bestimmten Arbeitsrahmen und Arbeitsbedingungen zu wünschen (Ort, Kollegen, Chef, Arbeitsinhalte, Arbeitszeiten, Regeln,...).

In die Überlegungen zum Lebenslauf, zu den eigenen Kompetenzen und Werten fließen automatisch die eigenen Interessen, Kenntnisse, Fähigkeiten, u.v.m. ein. Das Auseinandersetzen mit den vorgenannten Themen und den Informationen über die Berufsbilder kann mich zu einem realistischen Berufsziel führen.

Länderspezifische Anforderungen

Je nach Land stellen Arbeitgeber spezifische Anforderungen an eine korrekte schriftliche Bewerbung.

Zur Veranschaulichung werden in der folgenden Tabelle beispielhaft  einige unterschiedliche Anforderungen in Belgien und Deutschland aufgeführt.

 

Belgien

Deutschland

Lebenslauf

- Idealerweise 1 Seite

- Ohne Unterschrift

- Bewerbungsfoto keine Pflicht

- Kann 1 bis 3 Seiten lang sein, idealerweise maximal 2

- Muss unterschrieben sein

- Bewerbungsfoto, außer es ist durch den Arbeitgeber ausdrücklich nicht gewünscht.

Motivationsschreiben

 

Wird in Deutschland auch „3. Seite“ genannt.

Diplome, Zertifikate, Arbeitgeberzeugnisse

Werden auf Anfrage nachgereicht.

Müssen alle beigefügt sein, sofern vom Arbeitgeber verlangt und für die angestrebte Stelle relevant.

Bewerbungsmappe

Keine Pflicht.

Beispiel für den Aufbau und die Reihenfolge:

  • Anschreiben
  • Lebenslauf
  • 3.Seite/Motivationsschreiben
  • Zeugnisse
  • Arbeits– und Praktikumszeugnisse.
  • Empfehlungsschreiben und Referenzen.

Dies zeigt deutlich, dass eine Bewerbung IMMER in Funktion des Landes, der Sprache und des Arbeitgebers geschrieben werden muss.

Eine Bewerbung improvisiert man nicht!

Anleitungen für eine gelungene Bewerbung:

  1. Bewerben in der Deutschsprachigen Gemeinschaft: Broschüre Leitfaden für die Bewerbung
  2. Bewerben in der Wallonie: https://www.leforem.be/particuliers/chercher-un-emploi.html
  3. Bewerben in Flandern: https://www.vdab.be/jobs/solliciteren
  4. Bewerben in Deutschland (Arbeitsplatz): https://www.arbeitsagentur.de/arbeitslos-arbeit-finden/bewerbungstraining/bewerbung-schreiben
  5. Bewerben in Deutschland (Ausbildungsplatz/Lehrstelle): https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/bewerbung-ausbildungsplatz
  6. Bewerben in Luxemburg: https://adem.public.lu/de/demandeurs-demploi/postuler.html
  7. Bewerben in Österreich: https://www.ams.at/arbeitsuchende/richtig-bewerben
  8. Sich europaweit bewerben: