Arbeitsmarkt-Info September 2010

Nach Angaben des Arbeitsamtes der Deutschsprachigen Gemein­schaft waren Ende September 2010 in der DG 2.823 Personen als Vollarbeitslose gemeldet. Im Vergleich zum Monat August ist dies ein Rückgang um rund 8% (-250 Personen). Die Arbeitslosenrate in der DG sinkt damit wieder auf 8,6% (im Vergleich zu 9,4% Ende August).

Insgesamt waren Ende September in der DG 1.367 Männer (-29 im Vgl. zu August) und 1.456 Frauen (-221) als Voll­arbeitslose einge­tragen. Vor allem der starke Rückgang bei den weiblichen Arbeit­suchenden verdeutlicht, dass diese Entwicklung (wie jedes Jahr im September) vor allem auf die Streichung von Lehrpersonen und Unterrichtspersonal aufgrund des neuen Schuljahres zurückzuführen ist. Die Zahl der Personen in der Wartezeit (d.h. vornehmlich Schulabgänger) ist dahingegen noch nicht zurückgegangen (im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen schon im September ein Rückgang bei der Schulabgängerzahlen einsetzte).

Auch in den anderen Regionen des Landes ist die Zahl der Arbeitsuchenden im September gesunken. Neben der DG ist der stärkste Rückgang in Flandern festzustellen (-7,7%), während in Wallonien nur 1,5% weniger Arbeitsuchende als Ende August gemeldet waren. In der Region Brüssel ist dahingegen ein weiterer Anstieg (um über 3%) zu verzeichnen. Insgesamt liegt auf Landesebene ein Rückgang um 3% (-18.267 Personen) vor.

Auch wenn die Schulabgängerzahlen an sich noch nicht gesunken sind, ist dennoch ein deutlicher Rückgang bei den Arbeitsuchenden unter 25 Jahre festzustellen, ebenso wie in den anderen Alters­gruppen. Bedingt durch die Streichung von Lehrpersonen ist naturgemäß bei der Aufteilung nach Qualifikationsniveau der größte Rückgang in der Gruppe der Personen mit Hochschul- oder Universitätsdiplom festzustellen. Nach Gemeinden und Kantonen betrachtet kann durchweg in allen Gebieten ein Rückgang beobachtet werden - prozentual gesehen (wenn auch nicht in absoluten Zahlen) etwas stärker im Süden der Gemeinschaft (-12,8% im Vergleich zu August, während im Norden -6,4% vorliegen).

Im Vergleich zum Vorjahr ist dahingegen in der DG wieder ein leichter Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen, was vielleicht darauf zurückgeführt werden kann, dass - wie schon erwähnt - in diesem Jahr noch kein Rückgang der Schulabgängerzahlen im September zu melden ist. Allerdings ist auch in den anderen Regionen des Landes nur eine geringe Veränderung im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen: in Wallonien ist die Zahl um 0,4% gesunken, in Flandern um 1,1%. In Brüssel liegt (entsprechend der Entwicklung im Vergleich zum Vormonat) auch im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg der Anzahl Arbeitsuchender (um 8,6%) vor.

Diese Entwickung wird auch in desaisonalisierten Darstellung der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in Belgein deutlich, bei der der punktuelle Anstieg im Sommer nicht so sehr ins Gewicht fällt und die langfristigere Entwicklung (und somit auch die Auswirkungen der Krise) deutlicher hervortritt.