Rückgang der Arbeitslosigkeit in Ostbelgien im März

Arbeitsmarkt-Info März 2019

Ende März 2019 waren in Ostbelgien 2.189 Vollarbeitslose gemeldet. Dies sind 73 Personen weniger als Ende Februar, was einem Rückgang um rund 3% entspricht.

Insgesamt waren nach Angaben des Arbeitsamtes Ende März 1.131 Männer und 1.058 Frauen als Arbeitsuchende ohne Beschäftigung eingetragen. In den anderen Landesteilen ist ebenfalls (wie schon im Vormonat) ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen festzustellen (um -2,1% in Wallonien und -2,6% in Flandern). Im Landesschnitt liegt der Rückgang bei -1,9%. Insgesamt waren Ende März in Belgien fast 474.000 Vollarbeitslose gemeldet.

Die Arbeitslosenrate Belgiens Ende März beträgt 9,3%. In Wallonien liegt sie bei 12,9% und in Flandern bei 6,1%). In Ostbelgien beträgt die Arbeitslosenrate 6,0%. Ende Februar lag dieser Wert noch bei +6,7%.  Die Arbeitslosenrate für Ostbelgien liegt dadurch erstmals seit 2006 wieder unter dem Wert für Flandern.

Der Rückgang um 0,7 Prozentpunkte ist zum Teil auf den Rückgang der Arbeitslosenzahl im März zurückzuführen. Daneben wirkt sich aber vor allem eine statistische Korrektur aus, die im März vor­genommen wurde. Ohne diese Korrektur beliefe sich die Arbeitslosenrate für März auf 6,5%.

Welche Korrektur wurde hier vorgenommen? Die sogenannte aktive Bevölkerung, die zur Berechnung verschiedener Werte, wie Arbeitslosenrate oder Beschäftigungsquote benutzt wird, setzt sich zusammen aus allen beschäftigten und arbeitsuchenden Personen, die ihren Wohnsitz in der jeweiligen Region haben. Diese Daten werden bislang gemeinsam von den in den einzelnen Regionen für Statistik zuständigen Einrichtungen ermittelt, unter Federführung des flämischen Steunpunt Werk. Die letzten verfügbaren Daten liegen für das Jahr 2016 vor.

Während die Zahl der Arbeitsuchenden und der in Belgien Beschäftigten eindeutig erfasst werden, ist die bisherige Berechnungsmethode der Pendlerzahlen anhand der Daten des Instituts für Kranken- und Invaliditätsversicherung (Inami) weniger verlässlich, da nicht in Belgien versicherte Pendler sowie Selbständige darin nicht berücksichtigt werden. Während dieses Manko in den anderen Regionen kaum ins Gewicht fällt,  werden die Pendlerzahlen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft dadurch deutlich unterschätzt. Anhand von neuen Datenquellen hat die Arbeitsgemeinschaft Ostbelgien Statistik jetzt eine neue Berechnungsmethodik für die ostbelgischen Pendlerzahlen vorgelegt. Demnach waren in 2016 insgesamt rund 10.000 Person in Ostbelgien beheimatet, die in Deutschland (6.200 Personen) oder Luxemburg (3.890 Personen) arbeiten. Dies sind rund 2.700 Personen mehr als in der bisherigen Berechnung des Steunpunt Werk.

Auch die sogenannte aktive Bevölkerung steigt damit von bisher 33.825 Personen auf 36.542 Personen, was einer Differenz um 8% entspricht. Dies wirkt sich nicht nur auf die Berechnung der Arbeitslosenrate für die Deutschsprachige Gemeinschaft aus. Die Aktivitätsquote, also der Anteil der aktiven Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung im Alter zwischen 15 und 65 Jahre, steigt von etwa 67% auf 72,6%, die Beschäftigungsrate, sprich der Anteil der berufstätigen Bevölkerung an der Bevölkerung zwischen 15 und 65 steigt von knapp 62% auf 67,2%.

 

Die größte Altersgruppe bei den Arbeitslosen in Ostbelgien stellen weiterhin die über 50-Jährigen mit knapp 38%. Die Arbeitslosenrate dieser Altersgruppe sinkt auf 6,9%. Ohne die statistische Neu­berechnung läge sie bei 7,4%.  Der Anteil der Jugendlichen an der Anzahl Arbeitsloser ist auf 13% gesunken. Die neue Arbeitslosenrate bei den unter 25-Jährigen beträgt 7,3% (7,7% ohne Korrektur).

Im Vergleich zum Vorjahr bleibt es bei der positiven Entwicklung des letzten Jahres: Ende März waren 134 Arbeitsuchende weniger gemeldet Ende März 2018. Dies entspricht einem Rückgang um knapp 6%. In den anderen Regionen des Landes sinken die Arbeitslosenzahlen ebenfalls: Im Landesschnitt sind rund 3,7% weniger Arbeitsuchende gemeldet als 2018.