Paradontologe/Paradontologin

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Ein Parodontologe ist ein Zahnarzt, der sich auf die Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Krankheiten spezialisiert hat, die mit  dem Stützgewebe der Zähne verbunden sind: Zahnfleischerkrankungen, Zahnverlust, dermatologische Läsionen, die im Mund auftreten, Knochenerkrankungen.                   

Er behandelt u.a. Zahnfleischentzündungen und Parodontitis, zwei entzündliche Erkrankungen des Zahnfleisches und des Knochens um die Zähne herum.

Der Parodontologe greift ein, um den Zustand des Zahnfleisches und des alveolaren Knochengewebes zu erhalten, zu verbessern und zu pflegen, um  Zahnbelag zu entfernen und Wurzelglätten (Tiefenreinigung der an der Parodontalerkrankung beteiligten Bakterien [1]) zu ermöglichen. Sein Interventionsbereich umfasst auch Parodontalchirurgie, plastische Chirurgie, Zahnfleischtransplantation [2] oder Knochenfragment-Transplantation.

Vor allem aber fördert er die Früherkennung und die Einführung einer rigorosen Zahnhygiene, um dem Zahnverlust vorzubeugen, der langfristig durch den Verfall des Zahnfleisches und des Knochengewebes der Kiefer entstehen kann.

Er ist der Spezialist, wenn es darum geht, das Zahnfleisch zu behandeln, neu zu formen oder sogar zu rekonstruieren. Mit kleinen Zahnfleischtransplantaten kann er zurückgebildetes Zahnfleisch behandeln, um nackte Wurzeln zu bedecken, oder sogar Zahnfleisch angleichen, um ein natürlicheres und harmonischeres Lächeln zu erzielen.

Er ist auch ein Experte für die Durchführung von Behandlungen, bei denen Zähne, deren Verfall zu weit fortgeschritten ist, durch Zahnimplantate ersetzt werden, um das funktionelle Gebiss wiederherzustellen,.

Während seiner Beratung führt er eine medizinische Untersuchung durch und sammelt die notwendigen Informationen (Bürstengewohnheiten, Häufigkeit der  Zahnsteinentfernung, Risikofaktoren, Familienanamnese usw.). Mit Hilfe von Untersuchungen und Röntgenbildern stellt er in Abstimmung mit dem Patienten eine Diagnose und einen Behandlungsplan auf. Er führt diese Behandlung selbst durch und überweist seine Patienten gegebenenfalls an andere Fachkräfte des Gesundheitswesens (z.B. einen Kiefer- und Gesichtschirurgen), wenn die erforderliche Behandlung nicht in seine Zuständigkeit fällt.

[1] Krankheiten, die das Stützgewebe der Zähne betreffen.
[2] Zahnfleischerkrankungen.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Kenntnisse über die Physiologie des Parodontums (alle Gewebe, die die Zähne stützen) und seine Pathologien besitzen.
  • Wichtige Präventionsarbeit leisten
  • Erstellung einer Diagnose und Vorschlag einer geeigneten Behandlung
  • Beherrschung der verschiedenen Behandlungstechniken (Implantatinsertion, Wurzelkürettage, Parodontaltaschen usw.).
  • Durchführung von Verfahren der regenerativen und plastischen Chirurgie
  • Patientennachsorge durchführen und effektiv auf postoperative Komplikationen reagieren
  • Den Stress des Patienten kontrollieren, ihn beruhigen und beraten können
  • Einhaltung von Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften
  • Sich über die Entwicklung des Berufs auf dem Laufenden halten
     

Soziale Kompetenzen

  • Wissenschaftliche Neugier
  • Manuelle Geschicklichkeit
  • Genaues Zuhören.
  • Konzentration
  • Sorgfalt und Präzision
  • Sinn für Ästhetik
  • Einfache Kommunikation
     

Beruflicher Rahmen

Der Parodontologe praktiziert hauptsächlich in einer Privatpraxis. Er kann sich mit anderen Kollegen zusammentun, um die Kosten zu teilen, die durch die Leitung einer Praxis entstehen, aber auch in Polikliniken oder Krankenhäusern praktizieren. Er interveniert im Wesentlichen auf Wunsch eines Zahnarztes. Allgemeine Zahnärzte, Stomatologen, Kieferorthopäden und Kieferchirurgen sind seine häufigsten Mitarbeiter. Seine Tage sind relativ lang. Seine Tätigkeit erfordert, dass er in bestimmten Situationen auf Abruf zur Verfügung steht.

Lehrtätigkeit und Forschung sind mögliche Optionen. Nach einigen Dienstjahren kann ihm eine Position als Abteilungsleiter angeboten werden.

Erforderliche Bedingungen

Der Titel "Fachzahnarzt für Parodontologie" ist eine spezifische Berufsbezeichnung (SPD), die durch die Ministerialverordnung vom 27. Juli 2001 geregelt wird, in der die allgemeinen Kriterien für die Zulassung von Zahnärzten, die sich auf Parodontologie spezialisiert haben, festgelegt sind.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

  • Siep (Service d'Information sur les Etudes et les Professions): Parodontiste

In Deutschland:


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)