Schiedsrichter/in

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

In jeder Sportart ist der Schiedsrichter unverzichtbar. Ohne ihn kann keine offizielle Sportveranstaltung stattfinden!

Seine Aufgabe ist es, die Spielregeln haargenau anzuwenden. Er sorgt für die Kontrolle des Spiels; für bestimmte Mannschaftssportarten möglicherweise auch in Zusammenarbeit mit seinen Schiedsrichterassistenten. In der Regel fungiert er auch als Zeitmesser: Er signalisiert den Beginn, das Ende, die Unterbrechung und die Wiederaufnahme des Spiels. Und auch wenn seine Entscheidungen den Fans manchmal missfallen, so trifft er diese doch nach bestem Wissen und Gewissen und auf Grundlage der aufgestellten Regeln.

Als Spezialist in seiner Disziplin bewegt er sich auf dem Spielfeld, ohne die Sportler dabei zu stören. Er beobachtet und analysiert das Spiel und urteilt ohne Übermaß oder Bevorzugung. Die Begriffe Neutralität und Objektivität sind für ihn keine leeren Worte! Im Falle eines Verstoßes gegen die Spielregeln verhängt er die erforderlichen Strafen. Er ist ruhig und gelassen und muss aufgrund des Drucks, unter dem er während einer Spielbegegnung stehen kann, auch extrem stressresistent sein.

Im Falle von Spannungen kann er auch eine schlichtende Rolle innehaben. An dieser Stelle muss er ein Befürworter des Dialoges sein. Wenn die Dinge aus dem Ruder laufen, muss er einen kühlen Kopf bewahren!

Ihm darf keine Aktion auf dem Feld entgehen: Er muss daher stets aufmerksam sein. Ein Moment der Unaufmerksamkeit seinerseits kann in der Tat den Verlauf eines Spiels beeinflussen.

Von Natur aus diskret, überlässt er den Sportlern selbst die Show. Er muss über eine hohe Konzentrationsfähigkeit und eine ausgezeichnete körperliche Verfassung (Ausdauer) verfügen. Sehr oft läuft er genauso viel wie die Spieler und manchmal sogar noch mehr!

Das Schiedsrichterwesen bleibt eine "Amateur"-Aktivität, die von Freiwilligen ausgeübt wird, selbst bei einem sehr hohen Wettbewerbsniveau. Lokale Spiele, nationale Turniere oder gar  internationale Wettbewerbe: Der Schiedsrichter erhält kein Gehalt, sondern lediglich eine Entschädigung, die je nach Bedeutung und Stellenwert des Spiels variiert. Es wird empfohlen, mit dieser Tätigkeit jung anzufangen. In der Tat gibt es in vielen Disziplinen eine Altersgrenze für die Ausübung des internationalen Schiedsrichterberufs.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Perfekte Kenntnis der Regeln seiner Disziplin
  • Ausgezeichnete körperliche Verfassung
  • Fremdsprachenkenntnisse besitzen (um auf belgischer oder internationaler Ebene zu arbeiten)
     

Soziale Kompetenzen

  • Leidenschaft für die Funktion empfinden
  • Wissen, wie man Autorität vermittelt
  • Objektivität
  • Neutralität
  • Ehrlichkeit
  • Stressresistenz
  • Vermittlerrolle
  • Kommunikationsfähigkeiten
  • Diskretion

Beruflicher Rahmen

Die Schiedsrichtertätigkeit ist vor allem eine Aufgabe der Präsenz. Bei den sportlichen Begegnungen, die abends oder am Wochenende stattfinden, ist es nicht immer leicht, diese Tätigkeit mit dem Familienleben und möglicherweise mit seiner Arbeit in Einklang zu bringen. Der Status des Schiedsrichters bleibt der eines Amateurs.                     

Auch wenn das Arbeitsverhältnis zwischen einem bezahlten Sportler und seinem Arbeitgeber durch ein spezielles Gesetz (das Gesetz über bezahlte Sportler) geregelt ist, unterliegen die Schiedsrichter nicht diesem Gesetz. Ausnahme: Fußball- und Basketball-Schiedsrichter können als bezahlte Sportler betrachtet werden, wenn sie mindestens das Gehalt von 9600 Euro pro Jahr verdienen.

Für weitere Informationen: http://www.emploi.belgique.be/defaultTab.aspx?id=41950

Ausbildung

Es gibt keine spezifische Ausbildung zur Vorbereitung auf diese Tätigkeit. Die Ausbildungskurse unterscheiden sich je nach Disziplin. Somit liegt es am betreffenden Sportverband, die Zulassungsbedingungen, die Kurse, die Umschulungen und die Prüfungen zu definieren. Im Allgemeinen umfassen die Ausbildungskurse einen theoretischen und einen praktischen Teil. Darüber hinaus ist in einigen Disziplinen auch ein physischer Test erforderlich.

Die Schulungen werden auch unter Berücksichtigung der verschiedenen Wettbewerbsstufen organisiert. Je nach Ausbildungsstand steigt der Schiedsrichter in die höheren Divisionen auf und kann sogar zum internationalen Schiedsrichter/Kampfrichter werden.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

 


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)