Biometriker/in

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Sowohl in der medizinischen Forschung oder also auch in wissenschaftlichen Laboren werden viele Daten gesammelt. Der Biometriker ist dafür zuständig, dass diese Daten verarbeitet, bewertet, sortiert und analysiert werden. Diese Informationen können jeglicher Art sein und die  klinische Forschung [1], pharmazeutische Forschung, Epidemiologie, die öffentliche Gesundheit aber auch die Biologie, Agrarwissenschaft oder die Ökologie betreffen.

Der Biometriker unterstützt die Forscher bei der Durchführung von Versuchen mit einem Produkt (z.B. einem Medikament) oder bei der Untersuchung der Eigenschaften eines Bakteriums oder der Resistenz des Körpers gegen ein Virus, indem er ihnen bei der Vorbereitung ihrer Experimente hilft (Berechnung der Stichprobengröße, Wahl des Versuchsdesigns usw.). Zudem  analysiert und interpretiert er mit ihnen die erzielten Ergebnisse. Seine Arbeit ist daher für die Entscheidung über das der Studie entnommene Ergebnis von wesentlicher Bedeutung.

Der Biometriker kann auch dafür verantwortlich sein, die Entwicklung eines zu untersuchenden Produkts von Anfang an bis zur marktwirtschaftlichen Phase zu begleiten, beispielsweise durch die Einrichtung von Qualitätskontrollsystemen.

Seine Fähigkeiten werden daher sowohl bei der Verwaltung und Analyse von Informationen als auch bei der Planung der Datenerhebung durch die Forscher (und damit bei der Rationalisierung ihres Ansatzes und ihrer Experimente) und bei der Analyse der Ergebnisse eingesetzt.

Vor seinem Computer und mit Hilfe einer speziellen Statistiksoftware wird er in der Regel mehrere Statistiken gleichzeitig mit verschiedenen wissenschaftlichen Forschern bearbeiten. Einige Studien, die häufiger vorkommen, können größtenteils von den Wissenschaftlern alleine durchgeführt werden: In diesen Fällen steht der Biometriker den Wissenschaftlern unterstützend und beratend zur Seite, schult sie in der Anwendung spezifischer statistischer Software und stellt zudem die statistische Relevanz der Schlussfolgerungen sicher. In anderen Fällen  nimmt der Biostatistiker eine stärker partizipative, mitbestimmende Rolle bei der Durchführung der Analysen und ihrer Interpretation ein. Gegebenenfalls kann er auch innovative Instrumente für die Disziplin entwickeln. Meistens spezialisiert sich der Biometriker auf eines der Anwendungsgebiete in diesem Bereich (klinisch, biologisch, agrarwissenschaftlich usw.).

[1] Eine medizinische Tätigkeit, die die medizinische Versorgung mit der Suche nach neuen Behandlungsmethoden verbindet.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Gute Kenntnisse in Mathematik, Statistik, Biologie, Informatik (Programmiersprache) und Englisch
  • Den Kontext der wissenschaftlichen Studie verstehen
  • Methoden der Forschung und der statistischen Analysen beherrschen
  • Sammeln und Analyse statistischer Daten, Analyse und Interpretation der Ergebnisse
  • Wissenschaftliche Berichte über die geleistete Arbeit verfassen
  • Mitarbeit bei der Erstellung oder Bearbeitung von Publikationen in Fachzeitschriften
  • Teilnahme an Fachtagungen und Konferenzen in Belgien und im Ausland
     

Soziale Kompetenzen

  • Mathematischer Verstand, Spaß an Zahlen
  • Interesse an Biowissenschaften und -technologien (Medizin, Biologie, Agrarwissenschaft usw.)
  • Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene Studienrichtungen
  • Analytische und logische Fähigkeiten
  • Sorgfalt und Präzision
  • Methodische und organisatorische Fähigkeiten
  • Beobachtungsgabe
  • Logisches Denken und Sinn für Zusammenhänge
  • Geduld
  • Autonomie
  • Redaktionelle Fähigkeiten und Schreibfertigkeiten
     

Beruflicher Rahmen

Der Biometriker kann in vielen Bereichen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor arbeiten. Er ist in jedem Unternehmen zu finden, das über eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung mit direktem Bezug zu unserem Lebensumfeld verfügt (Produktionsindustrie, Agrar- und Ernährungswirtschaft, Chemie, Pharmazie, Biotechnologie, Kliniken und Krankenhäuser, Forschungszentren und öffentliche Verwaltungen). Er kann auch als Forscher oder Berater in Universitätsfakultäten oder in privaten Beratungsunternehmen tätig sein.

Er teilt seine Zeit zwischen Computerarbeit und Treffen mit den beteiligten Forschern auf. Bei seinen Aufgaben handelt sich also sowohl um Einzel- als auch um Teamarbeit oder manchmal auch um Zusammenarbeit in einem Netzwerk. Auch eine Kooperation mit Ärzten, Biologen, Produktmanagern, Datenbankmanagern und anderen Biometrikern kann vorkommen.

Biometriker können der Belgischen Statistischen Gesellschaft (www.sbs-bvs.be) und/oder der Adolphe Quetelet Gesellschaft (www.quetelet.be) beitreten.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

In Deutschland:


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)