Saisonaler Anstieg der Arbeitslosenzahl in Ostbelgien

Arbeitsmarkt-Info Juli 2018

Ende Juli 2018 waren in Ostbelgien 2.573 Vollarbeitslose gemeldet. Dies sind 381 Personen mehr als noch Ende Juni, was einer Zunahme um über 17% entspricht. Die Arbeitslosenrate steigt damit auf 7,6%. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit dahingegen weiter gesunken (um fast 10%).

Insgesamt waren nach Angaben des Arbeitsamtes Ende Juli 1.245 Männer (+13% im Vergleich zu Juni) und 1.328 Frauen (+21%) als Arbeitsuchende ohne Beschäftigung eingetragen. In den anderen belgischen Regionen (mit Ausnahme von Brüssel) ist ebenfalls ein deutlicher Anstieg der Arbeits­losenzahlen festzustellen (+12% im belgischen Durchschnitt).

 

Dieser Anstieg in der Ferienzeit ist saisonal bedingt und in dieser Form jedes Jahr festzustellen. Die Ursache dafür ist einerseits die Eintragung von Schul- und Studienabgängern als Arbeitsuchende und andererseits der urlaubsbedingte Rückgang der Beschäftigung in manchen Sektoren, wie z.B. im Unterrichtswesen, Einzelhandel oder im Baufach. In den vergangen Jahren war dieser Anstieg vor allem in Flandern und Ostbelgien zu verzeichnen, während in der Wallonie meist erst ab August eine stärkere Zunahme der Zahlen festzustellen war. In diesem Jahr liegt dahingegen auch in Wallonien ein deutlicher Anstieg vor (+17%), während in Flandern "nur" ein Anstieg um +12% zu verzeichnen ist.

Die Arbeitslosenrate in Ostbelgien steigt von 6,5% auf 7,6%. Im Landesschnitt steigt die Arbeitslosenrate auf 10,2%. Bedingt durch die Eintragung der Schulabgänger steigt die Arbeitslosenrate bei den unter 25‑Jährigen von 8,2% im Juni auf 14% im Juli.

Die Eintragung der Schulabgänger führt ebenfalls dazu, dass bei der Aufteilung nach Ausbildungsniveau vor allem bei den Abiturienten und Studienabgängern eine deutliche Zunahme vorliegt. Es muss allerdings festgestellt werden, dass die Zahl der Arbeitsuchenden bei allen Qualifikationsgruppen zugenommen hat. Auch bei den Altengruppen ist naturgemäß die Gruppe der Jugendlichen am stärksten gewachsen (+72%). Auch hier kann aber in allen Altersgruppen ein Anstieg festgestellt werden.

Prozentual gesehen ist die Zahl der Arbeitsuchenden stärker im Süden (+37%) als im Norden (+13%) Ostbelgiens gestiegen. Auch dies ist hauptsächlich auf die Schulabgänger zurückzuführen, deren Zahl in den südlichen Gemeinden um 135% (+50 Personen)  gewachsen ist, während im Norden ein Anstieg um 58% (+64 Personen) in dieser Gruppe vorliegt.

Im Vergleich zum Vorjahr hält die positive Entwicklung weiter an: Ende Juli waren 275 Arbeitsuchende weniger gemeldet als im Juli 2017. Dies entspricht einem Rückgang um 9,7%. In den anderen Regionen des Landes ist der Rückgang zum Vorjahr vergleichbar: Im Landesschnitt sind 8,5% weniger Arbeitsuchende gemeldet als im Juli 2017, in Flandern sogar rund 13,5%. Der Rückgang betrifft weiterhin quasi alle Kategorien, Altersgruppen und Ausbildungsniveaus, d.h. selbst bei den Langzeitarbeitslosen, Älteren und Niedrigqualifizierten sinkt die Arbeitslosenzahl.