Arbeitsmarkt-Info August 2011

Nach Angaben des Arbeitsamtes der Deutschsprachigen Gemein­schaft ist die Zahl der Vollarbeitslosen im August geringfügig im Vergleich zu Juli angestiegen (+1,3%) und beträgt Ende August 3.101 Personen. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist eine leichte Zunahme zu verzeichnen (+0,9%), so dass die Arbeitslosigkeit in der DG einen neuen Höchststand erreicht. Die Arbeitslosenquote beläuft sich Ende August auf 9,4%.

Nachdem schon im Juli durch die ferienbedingte Eintragung von Schulabgängern und Lehrpersonen ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen vorlag, war eigentlich zu erwarten, dass der Höchststand von August 2010 in diesem Jahr überschritten wird. Seit Beginn des Jahres war die Arbeitslosigkeit in der DG im Vergleich zum Vorjahr gesunken, was auf eine Erholung des Arbeitsmarktes nach der Wirtschaftskrise schließen ließ. Da allerdings die Schulabgängerzahlen in diesem Jahr höher sind als im Jahr 2010, ist die Arbeitslosigkeit seit Juli stärker angestiegen, was zu dem neuen Höchststand geführt hat. Diese Entwicklung war schon aufgrund der gestiegenen Schülerzahlen in den Abschlussklassen in den letzen Jahren zu vorauszusehen.

Es fällt auf, dass die Arbeitslosigkeit vor allem bei den Frauen zugenommen hat, sowohl im Vergleich zum Vormonat wie zum Vorjahr, während bei den Männer kaum Veränderung zum Juli vorliegt und sogar ein leichter Rückgang zum August letzten Jahres. Insgesamt waren Ende August 2011 in der DG 1.382 Männer und 1.719 Frauen als Vollarbeitslose gemeldet. Nachdem (u.a. auch krisenbedingt) der Anteil der Männer an der Arbeitslosigkeit in den Jahren 2009 und 2010 gestiegen ist, so dass zeitweise sogar mehr Männer als Frauen als Arbeitsuchende gemeldet waren, ist mittlerweile der Anteil der Frauen wieder auf 55% gestiegen.

Auch im Nord-Süd-Vergleich ist eine unterschiedliche Entwicklung zu verzeichnen: insgesamt ist im Norden der Gemeinschaft ein Anstieg festzustellen, sowohl im Vergleich zum Vorjahr wie zum Vormonat, im Süden dahingegen ein Rückgang. Bei genauerer Betrachtung liegen allerdings auch auf Gemeindeebene deutliche Unterschiede vor: Der Anstieg im Norden der DG (insgesamt +3,6%, bzw. +82 Personen) ist fast ausschließlich auf eine Zunahme in der Gemeinde Eupen zurückzuführen, wo im Vergleich zum Vorjahr 91 Personen mehr als Arbeitsuchende gemeldet sind (+9%). Vor allem die Zahl der unter 30-Jährigen ist hier mit +13% deutlich gestiegen, während in den anderen Gemeinden der DG ein Rückgang bei dieser Altersgruppe vorliegt.

In den anderen Regionen Belgiens ist im Vergleich zum Monat Juli ebenfalls ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen (+1,6%), hauptsächlich jedoch in der Wallonischen Region (+3,3%). Im Vergleich zum Vorjahr dahingegen liegt in den anderen Regionen ein Rückgang vor, in Wallonien um 2,1% und in Flandern sogar um fast 8%. Die Arbeitslosenrate für Belgien beträgt Ende August 11,8% (581.000 Personen).