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Steigende Arbeitslosenzahlen zu Jahresbeginn in der DG

Arbeitsmarkt-Info Januar 2009

Nach Angaben des Arbeitsamtes der Deutschsprachigen Gemeinschaft waren Ende Januar 2009 in der DG 2.466 Personen als Vollarbeitslose gemeldet. Dies sind 48 Personen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenrate beträgt 7,3%. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.

Ende Januar 2009 waren in der Deutschsprachigen Gemeinschaft 1.215 Männer und 1.251 Frauen als nicht beschäftigte Arbeitsuchende (sogenannte Vollarbeitslose) eingetragen. Dies sind 48 Personen mehr als Ende Dezember, was einem Anstieg um etwa 2% entspricht. Diese Zunahme ist vornehmlich auf den Norden der Gemeinschaft begrenzt, wo insgesamt 44 Personen hinzugekommen sind. Auch in den anderen Regionen des Landes sind die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Dezember gestiegen, am stärksten in Flandern (+4,7%). Im Landesschnitt ist eine Zunahme um 2,3% zu verzeichnen.

Dieser Vergleich zum Vormonat allein ermöglicht es noch nicht Aussagen darüber zu machen, ob es sich hier vor allem um eine saisonale, witterungsbedingte Zunahme handelt oder ob die Wirtschaftskrise auch in der DG angekommen ist. Beobachtet man jedoch die Entwicklung über die letzten Monate hinaus und auch den Vergleich zum Vorjahr, dann deuten sich schon eher erste Auswirkungen der Krise an.

Im Vergleich zum Vorjahr liegt in der DG ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 5,1% vor, was 119 zusätzlichen Arbeitslosen entspricht. Diese Zunahme ist ausschließlich bei den männlichen Arbeitslosen zu verzeichnen, deren Zahl um 177 Personen (+17%) zugenommen hat, während bei den Frauen ein Rückgang um rund 4% vorliegt. Diese Entwicklung ist in der DG schon seit Herbst 2008 festzustellen: während die Zahl der arbeitslosen Frauen durchgehend unter dem Vorjahrestand blieb, ist bei den Männern seit September ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Eine ähnliche Entwicklung ist ebenfalls in Flandern festzustellen, wo sich die Zahl der arbeitslosen Männer mittlerweile 18,3% über dem Vorjahresstand beläuft. In Flandern wie in der DG handelt es sich hierbei vornehmlich um Personen aus dem verarbeitenden Gewerbe (vor allem Metallverarbeitung) sowie dem Baufach und dem Transportwesen. Insgesamt sind in Flandern im Januar fast 17.000 Personen mehr als Arbeitslose gemeldet als im Vorjahr (+10%). Während auch in der Region Brüssel ein Anstieg vorliegt (+1,5%), ist in Wallonien immer noch ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu melden (wobei auch hier nur noch bei den Frauen rückläufige Werte zu verzeichnen sind). Belgienweit ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um rund 11.000 Personen gestiegen (+2,2%).

Besonders fällt bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der DG auf, dass sich der Anstieg ausschließlich auf den Norden der Gemeinschaft beschränkt (+7,6% im Vergleich zu -2,8% im Süden). Besonders betroffen ist hier die Gemeinde Eupen mit einem Anstieg um 12% (93 Personen mehr als im Januar 2008). Während auch im Norden die Zahl der arbeitslosen Frauen eiter sinkt (-5%), ist bei den Männern ein Anstieg um über 22% festzustellen. Dementsprechend ist seit Dezember erstmals überhaupt in der DG die Zahl der arbeitslosen Männer im Bezirk Eupen höher als die Zahl der arbeitslosen Frauen. Der Frauenanteil im Bezirk Eupen - im Jahresschnitt 2008 noch rund 53% - ist im Januar auf 48% gesunken. Auch in der DG ist der Frauenanteil dadurch so tief wie noch nie, liegt allerdings mit 50,7% noch knapp über der Hälfte. Bezeichnenderweise ist wiederum in Flandern dieselbe Entwicklung zu beobachten: auch hier sind seit Dezember mehr Männer als Frauen arbeitslos gemeldet. Im Bezirk St.Vith dahingegen ist der Frauenanteil mit rund 60% weiterhin vergleichsweise hoch.

Ein weiterer Indikator für die konjunkturelle Lage ist die Entwicklung der Kurzarbeit. Das Instrument der Kurzarbeit erlaubt es den Arbeitgebern kurzfristig auf einen konjunkturellen Abschwung (aber auch ungünstige Witterung, technische Störungen usw.) zu reagieren, indem sie ihr Arbeiterpersonal zeitweilig von der Ausübung ihres Arbeitsvertrages entbinden. Diese Personen erhalten daraufhin Arbeitslosenentschädigung und werden als sogenannte „zeitweilig Arbeitslose" statistisch getrennt erfasst. Nach den letzten vorliegenden Zahlen des föderalen Arbeitslosenamtes liegt die Zahl der Kurzarbeiter in der DG im Dezember schon deutlich über dem Vorjahresniveau: waren im Dezember 2007 insgesamt 713 Personen von Kurzarbeit betroffen, so waren es im Dezember 2008 schon 946. Hier spielt allerdings auch die witterungsbedingte Kurzarbeit im Bausektor, vor allem im Süden der DG, eine wichtige Rolle. Die weitere Entwicklung auch dieser Statistik bleibt zu beobachten.

Dokumente und Downloads
Arbeitsmarktinfo 2009-01 (pdf 0,11 MB)
Steigende Arbeitslosenzahlen zu Jahresbeginn in der DG
Weitere Links
DGstat - das Statistikportal der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Le Forem - Dienst für Ausbildung und Beschäftigung der Wallonischen Region
VDAB - Flämischer Dienst für Vermittlung und Ausbildung
Actiris - Dienst der Region Brüssel für Arbeitsvermittlung


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