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Saisonaler Anstieg der Arbeitslosenzahlen in der DG im Juli

Arbeitsmarkt-Info Juli 2009

 

Nach Angaben des Arbeitsamtes der Deutschsprachigen Gemein­schaft waren Ende Juli 2009 in der DG 3.039 Personen als Vollarbeitslose gemeldet. Dies sind 489 Personen mehr als im Vormonat. Dadurch steigt die Zahl der Arbeitslosen in der DG erstmals auf über 3000 Personen an. Auch die Arbeitslosenrate ist mit 9,4% so hoch wie noch nie.

Ende Juli 2009 waren in der Deutschsprachigen Gemeinschaft 1.419 Männer und 1.620 Frauen als nicht beschäftigte Arbeit­suchende (sogenannte Voll­arbeitslose) ein­getragen. Dies sind 489 Personen mehr als Ende Juni, was einem Anstieg um 19,2% entspricht. Die Zahl der Männer ist um 140 Personen oder knapp 11% auf den höchsten je in der DG gemessenen Wert gestiegen. Bei den Frauen ist sogar ein Anstieg um über 27% (+349 Personen) im Vergleich zum Juni zu verzeichnen - es waren allerdings in den Vorjahren auch schon bis zu 1.700 weibliche Arbeitslose in den Sommermonaten gemeldet. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in dieser Größenordnung ist allerdings in den beiden Sommermonaten nichts Ungewöhnliches. In den Jahren 2007 und 2008 betrug die Zunahme im Juli über 20%, im Jahr 2002 sogar rund 30%. Der große Unterschied in diesem Jahr ist jedoch, dass bedingt durch die allgemeine wirtschaftliche Krise in der DG schon vor dem Sommer ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen war, so dass die jetzige – saisonal bedingte Entwicklung – zu den genannten Höchstwerten geführt hat.

Die Gründe für diese erhebliche Zunahme der Arbeitslosenzahlen sind verschiedener Natur. Die schon erwähnte wirtschaftliche Krise spielt sicherlich auch weiterhin eine Rolle. In verschiedenen Sektoren kommt aufgrund der Urlaubszeit eine saisonale bedingte Zunahme hinzu. Zusätzlich tragen sich in den Monaten Juli und August noch die Schulabgänger sowie das nicht fest ernannte Personal des Unterrichtswesens ein, so dass es im Sommer (in der DG noch stärker als in den anderen Regionen des Landes) zu einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosenzahlen kommt, meist gefolgt von einer ebenso deutlichen Abnahme ab September. Die Anzahl Jugendlicher in der Wartezeit ist im Juli auf 275 Personen angewachsen, was einer Zunahme um knapp 220% entspricht. Die Zahl der als Arbeitslose gemeldeten Lehrpersonen hat sich im Vergleich zum Juni mehr als verdoppelt.

Insgesamt ist die Arbeitslosigkeit in Belgien im Juli um etwa 9,4% auf 536.214 Personen angestiegen. Nach der DG ist der stärkste Anstieg mit +14,5% in Flandern zu verzeichnen gefolgt von Wallonien (+8,2%) und Brüssel (+1,9%). In den letztgenannten Regionen verursachen die Schulabgänger erfahrungs­gemäß nicht die gleiche sprunghafte Entwicklung wie in Flandern und der DG. Aufgrund der kleineren Datenbasis fallen derartige Ereignisse in der DG dahingegen in der Statistik besonders ins Gewicht (bis hin zu statistischen Verzerrungen). Dies zeigt sich z.B. auch beim Vergleich zwischen Norden und Süden: Während sich der Anstieg im Kanton Eupen insgesamt auf +13% beläuft, sind im Süden der DG im Schnitt knapp 40% mehr Arbeitslose gemeldet als im Juni.

Im Vergleich zum Vorjahr liegt in der DG wie auch den anderen Regionen weiterhin ein mehr oder weniger deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen vor. Allerdings ist der Unterschied zum Vorjahr in allen Regionen geringer geworden. In der DG waren Ende Juli knapp 10% mehr Arbeitslose gemeldet als im Vorjahr (im Juni belief sich der Unterschied noch auf 14%). In Belgien insgesamt sind 11% mehr Arbeitslose gemeldet, wobei Flandern mit +19,8% weiterhin den größten Anstieg verzeichnet.

Dokumente und Downloads
Arbeitsmarktinfo 2009-07 (pdf 0,06 MB)
Saisonaler Anstieg der Arbeitslosenzahlen in der DG im Juli
Weitere Links
DGstat - das Statistikportal der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Le Forem - Dienst für Ausbildung und Beschäftigung der Wallonischen Region
VDAB - Flämischer Dienst für Vermittlung und Ausbildung
Actiris - Dienst der Region Brüssel für Arbeitsvermittlung


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