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Pendler nach Deutschland

Aktuelle Situation

Am 30.6.2016 lag die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Pendler aus Belgien nach Deutschland bei 5.983 Personen (ohne Selbständige, Beamte und geringfügig Beschäftigte).  Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil dieser Personen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft wohnhaft ist, aber genaue Angaben zum Wohnort innerhalb Belgiens liegen nicht vor.  54% dieser Personen verfügen über die deutsche Nationalität.

Der Anteil der Frauen ist mit 48% sehr hoch, wesentlich höher z.B. als bei den Pendlern nach Luxemburg, wo er nur 31% beträgt.

Die meisten dieser Pendler arbeiten im Gesundheits- und Sozialwesen (18%), das seit drei Jahren die herstellenden Industrien (17%) vom ersten Platz verdrängt hat.  An dritter Stelle steht der Handel (14%).

Der Anteil der Älteren (50+) an den Pendlern ist mit 41% sehr hoch und steigt von Jahr zu Jahr weiter an.

Pendler nach Deutschland – Anteile der wichtigsten Sektoren (2008-2016)

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung: ADG

Die meisten der Pendler aus Belgien sind in Büroberufen tätig (18%), gefolgt von den medizinischen Gesundheitsberufen (13%), den Verkaufsberufen (6%) und der Gruppe Erziehung/Sozialberufe (5%). Durch die Umstellung der Erhebung auf die neue „Klassifikation der Berufe 2010“ (KldB 2010) sind die Ergebnisse ab 2013 nicht mehr ganz vergleichbar mit der Aufteilung nach den alten Berufsgruppen 

Entwicklung

2014 hat die Bundesagentur eine Datenrevision durchgeführt und damit sind auch die Pendlerzahlen rückwirkend bis 2000 angepasst worden.  Dies hatte für die Pendler aus Belgien einen Korrektur nach unten der Zahlen zur Folge, insbesondere für die Jahre 2001-2004 (s. Grafik am Ende des Artikels).  Die Gesamtentwicklung wurde allerdings dadurch nicht wesentlich beeinflusst.

Längerfristig gesehen hatte es einen Anstieg der Pendlerzahlen nach Deutschland bis etwa 2001 gegeben.  Seit 2006 jedoch ist die Zahl um rund 880 Personen gesunken (-13%).  Betroffen sind insbesondere Bürger deutscher Nationalität: ihre Zahl ist in diesem Zeitraum um -25% gesunken, diejenige der Belgier ist hingegen 2016 rund 8% höher als 2006.

Pendler aus Belgien nach Deutschland 2000 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016
Deutsche 4.015 4.146 4.310 4.240  4.187 3.819 3.647 3.234
Belgier und Sonstige 2.313 2.339 2.546 2.363  2.407 2.423 2.554 2.747
Gesamt 6.329 6.487 6.860 6.607  6.595 6.243 6.024 5.983

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung: ADG

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Auspendler/innen nach Deutschland um rund 50 Personen gesunken.  Rückläufig war die Pendlerzahl insbesondere im Bereich Information/Kommunikation und im Handel.

Im Vergleich zu 2008, dem Jahr der Wirtschaftskrise, sind es insbesondere das verarbeitende Gewerbe (-199 Personen), der Handel (-197 Personen) und die öffentliche Verwaltung (-105 Personen), die (in absoluter Zahl) die meisten Arbeitsplätze für Pendler aus Belgien eingebüßt haben.  Da die Einteilung nach Wirtschaftszweigen 2008 geändert hat, ist ein Vergleich nach Sektoren mit früheren Jahren nicht mehr möglich. 

Betrachtet man die Entwicklung nach Qualifikation der Pendler, so ist festzustellen, dass der Anteil der Personen mit Fachhochschul- und Universitätsabschluss deutlich gestiegen ist (von 14% in 2000 auf 26% in 2016), während der Anteil der Pendler mit Berufsabschluss und derjenigen ohne Berufsabschluss bzw. mit unbekanntem Abschluss entsprechend gesunken ist (auf 49% bzw. 24%).

Pendler-dtld-revision

Weitere Links
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