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Ergotherapeut/in

(letzte Aktualisierung: Dezember 2009)

Ergotherapeuten und -therapeutinnen unterstützen und fördern Menschen jeden Alters, die im Durchführen alltäglicher Handlungen, wie z.B. Körperpflege, Essen oder Ausführen feinmotorischer Aufgaben, eingeschränkt sind. Durch aktivierende Maßnahmen arbeiten sie mit den Patienten daran, deren motorische, kognitive, psychische und soziale Fähigkeiten zu trainieren, zu erhalten, weiterzuentwickeln oder wiederherzustellen.

0. Kurzbeschreibung

Kurzinfos zum Beruf

Kurze Tätigkeitsbeschreibung

Ergotherapeuten und -therapeutinnen unterstützen und fördern Menschen jeden Alters, die im Durchführen alltäglicher Handlungen, wie z.B. Körperpflege, Essen oder Ausführen feinmotorischer Aufgaben, eingeschränkt sind. Durch aktivierende Maßnahmen arbeiten sie mit den Patienten daran, deren motorische, kognitive, psychische und soziale Fähigkeiten zu trainieren, zu erhalten, weiterzuentwickeln oder wiederherzustellen.

Arbeitssituation

In der Ergotherapie sind sowohl Einzel- als auch Gruppenbehandlungen üblich.  Ergotherapeuten und –therapeutinnen arbeiten eng mit Ärzten, Logopäden, Psychologen, Psychiatern, Sozialpädagogen, Physiotherapeuten, Krankengymnasten und Pflegefachkräften zusammen.

Ergotherapeuten / Ergotherapeutinnen haben unmittelbaren Kontakt mit kranken, alten oder behinderten Menschen.  In der Regel betreuen sie Patienten und Patientinnen über einen längeren Zeitraum. Dabei muß häufig erst ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden.  Einfühlsamkeit und psychologisches Geschick sind hier unerlässlich. 

Einsatzgebiete

Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen arbeiten im Sozial- und Gesundheitswesen:

  • Krankenhäuser
  • Spezialkliniken
  • Vorsorge- und Rehabilitationskliniken
  • in Einrichtungen für behinderte Kinder, wie Sonderschulen, Kindergärten, Heimen und Frühbehandlungszentren
  • in geriatrischen Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, Tageskliniken
  • in Einrichtungen der sozialen, medizinischen und beruflichen Rehabilitation und in Werkstätten für Behinderte
  • Psychiatrie
  • Privatpraxen
  • etc

Aus- und Weiterbildung

Um den Beruf des Ergotherapeuten bzw. der Ergotherapeutin auszuüben, ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium kurzer Dauer (Bachelor) notwendig. 

Schlüsselfertigkeiten

  • Gute Kontaktfähigkeit
  • Psychologische Kenntnisse
  • Sozial-pädagogische Kenntnisse
  • Praktische Veranlagung
  • Gute Beobachtungsgabe

Wichtige Fähigkeiten

  • Einfühlungsvermögen
  • Geduld
  • Belastbarkeit
  • Selbstkontrolle
  • Verschwiegenheit
  • Belastbarkeit
  • Gutes mündliches Ausdrucksvermögen
  • Selbständigkeit
  • Planvolle Arbeitsweise

1. Aufgaben und Tätigkeiten

Die Aufgaben, Arbeitsmöglichkeiten, Tätigkeiten sowie Arbeitsmittel und Objekte

Aufgaben

Ergotherapie hat zum Ziel, Menschen dabei zu helfen, eine durch Krankheit, Verletzung oder Behinderung verlorengegangene bzw. noch nicht vorhandene Handlungsfähigkeit im Alltagsleben zu erreichen.

In der Ergotherapie geht es nicht um mechanische Wiederherstellung körperlicher, geistiger oder psychischer Funktionen, sondern darum, dass der Mensch die verschiedenen Rollen und die damit verbundenen Aufgaben in seinem Leben wieder bestmöglicht einnehmen kann. Das Erreichen von größtmöglicher Selbständigkeit und Unabhängigkeit im Alltags- und/oder Berufsleben ist das Ziel. Der Behandlungsform „Ergotherapie“ liegt die Vorstellung oder das Konzept zugrunde, dass Kranke und Behinderte über alltags- bzw. handlungsorientierte Aktivitäten und Prozesse ihre für ein sinngebendes Leben erforderlichen Kompetenzen entwickeln, erhalten, wiedererlangen oder erweitern können. Zum einen geht es um eine Anpassung, die der Mensch an gegebene Umweltstrukturen zu leisten hat, zum anderen darum, Umweltstrukturen an den Betroffenen anzupassen.

Nach einer differenzierten ergotherapeutischen Befunderhebung werden gemeinsam mit dem Patienten und/oder dessen Angehörigen die individuellen Ziele erarbeitet, der Behandlungsplan erstellt und die entsprechenden Behandlungsmethoden und Medien ausgewählt.

Ergotherapeuten strukturieren eigenverantwortlich den Prozess der Behandlung. Sie geben gezielte Anleitung für den häuslichen und beruflichen Alltag und unterstützen die Schritte zur Selbständigkeit. Während des therapeutischen Prozesses müssen Ziele, Behandlungsplan und Behandlungsmethoden ständig dem Können des Patienten und der veränderten Situation angepasst werden.

Verschiedene Arbeitsfelder kommen in der heutigen Ergotherapie zum Einsatz:

  • Ergotherapie in der Pädiatrie wendet sich an Kinder vom Säuglings- bis ins Jugendlichenalter, wenn ihre Entwicklung verzögert ist, sie in der Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Behinderung bedroht oder betroffen sind.
  • In der Neurologie werden vor allem Erkrankungen des zentralen Nervensystems z.B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Verletzungen, Querschnittslähmungen oder Multiple Sklerose behandelt. Diese weisen in der Regel sehr komplexe Störungsbilder auf, die sich vergleichsweise langsam und nur selten vollständig zurückbilden.
  • Ergotherapie in der Geriatrie wird bestimmt durch Erkrankungen, die durch den Alterungsprozess bedingt, einer ständigen Veränderung unterworfen sind.
  • In der Orthopädie behandelt die Ergotherapie Patienten aller Altersstufen mit Störungen aus den Bereichen der Orthopädie, Traumatologie und Rheumatologie. Die Beweglichkeit soll wieder hergestellt, die Muskulatur gekräftigt und die Geschicklichkeit und Koordination beider Hände und der einzelnen Finger normalisiert werden.
  • Ergotherapie in der Psychiatrie behandelt Patienten aller Altersstufen mit psychotischen, neurotischen und psychosomatischen Störungen sowie mit Suchterkrankungen.
  • Arbeitstherapie ist ein Behandlungsfeld der Ergotherapie, bei dem Arbeit unter wirklichkeitsnahen Bedingungen als Mittel der Therapie eingesetzt wird. Der Patient wechselt zunehmend aus der Rolle des Behandelten in die des Handelnden über.


Arbeitsmöglichkeiten

Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen arbeiten im Sozial- und Gesundheitswesen:

  • Krankenhäuser
  • Spezialkliniken
  • Vorsorge- und Rehabilitationskliniken
  • In Einrichtungen für behinderte Kinder, wie Sonderschulen, Kindergärten, Heimen und Frühbehandlungszentren
  • In geriatrischen Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, Tageskliniken
  • In Einrichtungen der sozialen, medizinischen und beruflichen Rehabilitation und in Werkstätten für Behinderte
  • Psychiatrie
  • Privatpraxen

Tätigkeiten

  • Pädiatrie
    • Verbesserung der Bewegungsabläufe, der Tonusregulation und der Koordination
    • Umsetzung und Integration von Sinneswahrnehmungen/sensorische Integration und die Verbesserung der Körperwahrnehmung
    • Entwicklung und Verbesserung von kognitiven Fähigkeiten wie Konzentration und Ausdauer
    • Integration des Kindes in Familie und Umwelt
    • Kompensation bleibender Defizite, u.a. auch durch Hilfsmittel
  • Neurologie
    • Hemmung und Abbau pathologischer Haltungs- und Bewegungsmuster und Bahnen normaler Bewegungen
    • Koordination, Umsetzung und Integration von Sinneswahrnehmungen/sensorische Integration
    • Verbesserung der zentral bedingten Störungen von Grob- und Feinmotorik
    • Verbesserung von neuropsychologischen Defiziten und Einschränkungen der kognitiven Fähigkeiten (Aufmerksamkeit, Konzentration …)
    • Erlernen von Ersatzfunktionen
    • Training von Alltagsaktivitäten im Hinblick auf die persönliche, häusliche und berufliche Selbständigkeit
  • Geriatrie
    • Förderung der motorisch-funktionellen Fähigkeiten für Mobilität und Geschicklichkeit
    • Aktivierung kognitiver und neuropsychologischer Fähigkeiten
    • Anleitung zur Selbsthilfe beim Essen und Trinken, bei Körperpflege und Bekleidung
    • Beratung bei Wohnraum- und Hilfsmittelanpassungen
  • Orthopädie
    • Übungen zur Beweglichkeit, Muskelkraft, Ausdauer, Belastbarkeit und Sensibilität
    • Training von Alltagsaktivitäten im Hinblick auf die persönliche, häusliche und berufliche Selbständigkeit
    • Beratung und Training zum Gelenkschutz
    • Abhärtung von Amputationsstümpfen und Training mit der Prothese
    • Beratung bzgl. geeigneter Hilfsmittel und Änderungen im häuslichen und beruflichen Umfeld
  • Psychiatrie: Entwicklung, Verbesserung und der Erhalt von:
    • Psychischen Grundleistungsfunktionen wie Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer, Flexibilität und Selbständigkeit in der Tagesstrukturierung
    • Körperwahrnehmung und Wahrnehmungsbearbeitung
    • Situationsgerechtem Verhalten, sozio-emotionalen Kompetenzen und Interaktionsfähigkeit
    • Psychischer Stabilität und Selbstvertrauen
  • Arbeitstherapie: Entwicklung von Förderprogrammen zur Verbesserung/Wiederherstellung von:
    • Grundarbeitsfähigkeiten wie Ausdauer, Konzentration, Tages- und Zeitstrukturierung
    • Sozialen Fähigkeiten wie Kontakt-, Durchsetzungs- und Anpassungsfähigkeit
    • Motorischen Fertigkeiten wie Feinmotorik und Geschicklichkeit
    • Körperlicher Belastbarkeit
    • Alltagskompetenzen
  • Übergreifende Tätigkeiten
    • Teambesprechungen
    • Kontaktaufnahme mit den Patienten
    • Patienten anleiten
    • Entwicklungsprozesse der Patienten beobachten und festhalten
    • Berichte verfassen

Arbeitsmittel und Objekte

Je nach Therapie verwenden Ergotherapeuten und -therapeutinnen eine Vielzahl unterschiedlicher Hilfsmittel.

Auf Basis ärztlicher Diagnosen erstellen sie maßgeschneiderte Therapiepläne. Sie beobachten und dokumentieren den Ablauf der Behandlungen, verfassen Berichte und rechnen mit den Krankenkassen ab. Bei vielen dieser Tätigkeiten verwenden sie Computer und einschlägige Software. Auch mit den modernen Bürokommunikationsmitteln sind sie vertraut.

2. Anforderungen

Körperliche Merkmale - Persönlichkeitsmerkmale - Arbeitssituation

Körperliche Merkmale

  • körperliche Belastbarkeit
  • Funktionsfähigkeit der Hände und Arme

Persönlichkeitsmerkmale

Nötige Fähigkeiten

  • gutes mündliches Ausdrucksvermögen
  • gute Beobachtungsgabe
  • praktische Veranlagung
  • manuelle Geschicklichkeit
  • technisches Verständnis
  • gute Kontaktfähigkeit
  • psychologische Kenntnisse
  • sozial-pädagogische Kenntnisse

Eigenschaften

  • planvolle Arbeitsweise
  • Kontaktfähigkeit
  • Kreativität
  • Einfühlungsvermögen
  • Geduld
  • Durchsetzungsvermögen
  • Beherrschtheit, Selbstkontrolle
  • Verschwiegenheit
  • Anpassungs- und Kooperationsfähigkeit
  • Psychische Stabilität
  • Belastbarkeit
  • Selbständigkeit

Interessen

  • Neigung zu praktisch-zupackender Tätigkeit
  • Interesse an Umgang mit Menschen (Personen mit Behinderung, …)
  • Interesse an Psychologie
  • Interesse an Pädagogik
  • Interesse an medizinischen Sachverhalten
  • Interesse an ständiger Weiterbildung

Arbeitssituation

In der Ergotherapie sind sowohl Einzel- als auch Gruppenbehandlungen üblich. Ergotherapeuten und –therapeutinnen arbeiten eng mit Ärzten, Logopäden, Psychologen, Psychiatern, Sozialpädagogen, Physiotherapeuten, Krankengymnasten und Pflegefachkräften zusammen.

Ergotherapeuten / Ergotherapeutinnen haben unmittelbaren Kontakt mit kranken, alten oder behinderten Menschen. In der Regel betreuen sie Patienten und Patientinnen über einen längeren Zeitraum. Dabei muß häufig erst ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden. Einfühlsamkeit und psychologisches Geschick sind hier unerlässlich.

3. Ausbildung / Studium

Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten in Belgien und in Deutschland - Anerkennung und Gleichstellung der Diplome

Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten in Belgien

Um den Beruf des Ergotherapeuten bzw. der Ergotherapeutin auszuüben, ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium kurzer Dauer (Bachelor) notwendig.
Dieses Studium ist in Lüttich, Bruxelles und der Provinz Hainaut möglich.

Informationen für die Französischsprachige Gemeinschaft erteilt der Service d’information sur les études et les professions (SIEP), weitere Informationen zum Unterrichtswesen in der Französischsprachigen Gemeinschaft finden Sie im Internet.

Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten in Deutschland

Bei der Ausbildung zur/zum Ergotherapeut/in handelt es sich um eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen. Für einige Bundesländer gibt es jedoch eine eigene Ausbildungsverordnung.
Die Ausbildung ist auch an Fachhochschulen möglich und dort auch in kombinierter Form mit der Berufsfachschulausbildung.
Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre.

Anerkennung und Gleichstellung der Diplome

Für die Gleichstellung und Anerkennung von schulischen Abschlüssen (vom Primarschulabschluss bis zum Universitätsabschluss) in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist das Ministerium zuständig. Dort sind auch weitere Informationen zu diesem Thema erhältlich.

Links

4. Weiterbildung und Spezialisierung

Weiterbildungsmöglichkeiten in Belgien und in Deutschland

Weiterbildungsmöglichkeiten in Belgien

Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen müssen sich ständig über Neuerungen und Neuentwicklungen in ihrem Arbeitsbereich und verwandten Disziplinen informieren. In Lehrgängen und Seminaren zu speziellen Fragestellungen aus der Ergotherapie, der Rehabilitation oder der Heil-, Sonder- und Behindertenpädagogik können sie ihre Kenntnisse vertiefen und erweitern.

Nach dem abgeschlossenen Hochschulstudium können Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen sich in verschiedenen Spezialisierungen weiterbilden:

  • spécialisation en travail psychosocial en santé médicale
  • Spécialisation en administration de maisons de repos
  • Spécialisation interdisciplinaire en gériatrie et psychogériatrie
  • Spécialisation en diététique sportive
  • Spécialisation interdisciplinaire en réadaptation
  • Spécialisation orthopédagogie
  • Spécialisation en psychomotricité
  • Spécialisation en art-thérapie

Informationen für die Französischsprachige Gemeinschaft erteilt der Service d’information sur les études et les professions (SIEP), weitere Informationen zum Unterrichtswesen in der Französischsprachigen Gemeinschaft finden Sie im Internet.

Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland

In einigen Bundesländern können besonders qualifizierte Berufstätige mit abgeschlossener Berufsausbildung und entsprechender Berufserfahrung auch ohne Hochschulzugangsberechtigung studieren. Die jeweiligen Zugangsvoraussetzungen werden landesrechtlich geregelt.

Informationen zum Weiterbildungsangebot in Deutschland finden Sie im Internet (KursNet).

Links

6. Sonstige Informationsquellen

Hinweise zu Literatur und Medien, Internet- und Kontaktadressen

Weitere Links
Le Forem - Dienst für Ausbildung und Beschäftigung der Wallonischen Region
VDAB - Flämischer Dienst für Vermittlung und Ausbildung
Actiris - Dienst der Region Brüssel für Arbeitsvermittlung
Eures - Das europäische Portal zur beruflichen Mobilität
Berufenet - Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit


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