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Journalist/in

(letzte Aktualisierung: März 2011)

Journalisten und Journalistinnen recherchieren und sammeln Informationen, überprüfen sie und erstellen daraus schriftliche oder mündliche Beiträge für Presse, Rundfunk und Online-Medien. Zudem führen sie Interviews, bearbeiten Meldungen und Nachrichten, moderieren Sendungen oder berichten live in Radio und Fernsehen.
Die Arbeitsbereiche und die Anforderungen an den Beruf sind so vielfältig wie die Berufsgruppe selbst. Ob Redakteure, Reporter, Korrespondenten, Online-Redakteure oder Moderatoren: sie alle gehören zur Berufsgruppe der Journalisten und Journalistinnen.

1. Aufgaben und Tätigkeiten

Die Aufgaben, Arbeitsmöglichkeiten, Tätigkeiten sowie Arbeitsmittel und Objekte

Aufgaben

Journalisten und Journalistinnen beschaffen und sammeln Informationen, überprüfen sie und erstellen daraus schriftliche oder mündliche Beiträge für die geschriebene Presse, für Rundfunk und Fernsehen sowie für Online-Medien. In Radio und Fernsehen moderieren manche Journalisten bzw. Journalistinnen auch Sendungen.

Die Arbeitsbereiche und die Anforderungen an den Beruf sind so vielfältig wie die Berufsgruppe selbst. Ob Redakteure, Reporter, Korrespondenten, Online-Redakteure oder Moderatoren: sie alle gehören zur Berufsgruppe der Journalisten und Journalistinnen.

Im Journalismus zu arbeiten, gehört heute zu den Traumvorstellungen junger Menschen: durch die Welt reisen, sich mit interessanten Leute zu treffen und die Großen dieser Welt aus Politik, Wirtschaft, Sport, Unterhaltung und Kultur interviewen. Klischees dieser Art tauchen immer weder auf, obwohl der Alltag von Journalisten und Journalistinnen bei weitem nicht so spektakulär ist, wie oft angenommen wird. Routine und oft sehr mühsame Kleinarbeit bestimmen häufig ihre Arbeit.

Am Anfang steht fast immer das Recherchieren. Journalisten und Journalistinnen spüren Fakten auf und tragen sie zusammen. Sie informieren sich auf Pressekonferenzen, lesen Pressemitteilungen, holen durch Interviews und Befragungen Meinungen ein. Sie telefonieren mit Experten, sichten Archivmaterial und elektronische Datenbanken und surfen durch das Internet und beschaffen sich dadurch Hintergrundinformationen zu einem bestimmten Thema. Diese Tätigkeit ist oftmals aufwändig und arbeitsintensiv. Die jeweiligen Quellen müssen sie auf Richtigkeit und Zuverlässigkeit hin überprüfen.

Meldungen von Nachrichtenagenturen gelten dabei grundsätzlich als seriös, die meist ohne weitere Recherchen übernommen werden können.

Anschließend formulieren sie ihren schriftlichen oder mündlichen Beitrag am Computer. Der Fernsehjournalist arbeitet mit einem Cutter am Schnittplatz. Diese Plätze sind heute meist digital. Zusammen wird ein Film „gebaut“ – ein Text-Bild-Verhältnis geschaffen. Journalist und Cutter arbeiten Hand in Hand und ergänzen sich gegenseitig. Zeitungsredakteure nutzen oft die unternehmensinternen Redaktionssysteme sowie Layout- und Grafikprogramme. Die möglichen Darstellungsformen sind vielfältig: Nachricht, Reportage, Bericht, Interview, Feature, Kommentar und Glosse, …

Entsprechend dem Medium bearbeiten die Journalisten und Journalistinnen ihre Beiträge unterschiedlich: Einen gedruckten Beitrag gestalten sie nach textlichen und optischen Aspekten, für das Radio schneiden sie Tonbeiträge und im Fernsehen kommt zu Wort und Ton noch der visuelle Aspekt hinzu.

Arbeitsmöglichkeiten

Pressearbeit kann in drei Bereiche eingeteilt werden:

  • schriftliche Presse
  • audiovisuelle Presse
  • Online-Dienste

Hinzukommen dann noch die Presseagenturen und PR-Abteilungen von Industrie- und Handelsunternehmen.


Tätigkeiten

  • Sachverhalte oder Vorgänge, sei es allgemeiner, politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Bedeutung, veröffentlichen
  • Für Beiträge und Meldungen recherchieren und dokumentieren
    • Informationen aufspüren und zusammentragen
    • Vorhandenes Material sichten
    • Pressekonferenzen beiwohnen
    • Veranstaltungen und Messen besuchen
    • Interviews und Meinungsumfragen durchführen
  • Nachrichten, Reportagen, Berichte usw. dem Zielpublikum entsprechend formulieren
  • Bei der Gestaltung der Druckseiten mitwirken
  • Fotos für Zeitungs- und Zeitschriftenartikel auswählen
  • Sendungen im Radio oder Fernsehen moderieren

Arbeitsmittel und Objekte

  • Computer bzw. Laptop
  • Internet und e-mail
  • Telefon, Telefax,
  • Aufnahmegeräte und Mikrofone
  • Fotoapparate (meist digital)

2. Anforderungen

Körperliche Merkmale - Persönlichkeitsmerkmale - Arbeitssituation

Körperliche Merkmale

  • gute körperliche Verfassung
  • normales, auch korrigiertes Hörvermögen
  • normales, auch korrigiertes Sehvermögen
  • Belastbarkeit der Psyche

Persönlichkeitsmerkmale

Nötige Fähigkeiten

  • Gute Allgemeinbildung
  • Breites Interessenspektrum
  • sehr gutes schriftliches Ausdrucksvermögen
  • sehr gutes mündliches Ausdrucksvermögen
  • gute Merkfähigkeit für Ereignisse und Abläufe
  • analytisches und kritisches Denken
  • populäre, leichtverständliche Darstellung von Tatsachen
  • verschiedene Informationsquellen kennen und benutzen
  • Bildmaterial verarbeiten
  • Kenntnisse von graphischen Darstellungsmöglichkeiten

Eigenschaften

  • Flexibilität
  • Einfallsreichtum
  • Kontaktfreudigkeit
  • Vertrauen erweckendendes Auftreten
  • Selbstbewusstes Auftreten
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Sorgfältige Arbeitsweise
  • Einfühlungsvermögen, Taktgefühl
  • Geduld
  • Selbständiges Arbeiten
  • Regeln der Berufsethik beachten (Deontologie, Moral)
  • Kritisches Denken
  • Stressbeständigkeit
  • Psychische Stabilität
  • Nervliche Belastbarkeit

Interessen

  • Sammeln und Verarbeiten von Informationen
  • Exaktes, analysierendes Denken
  • Interesse am Schreiben und Formulieren
  • Breites Interessenspektrum

Arbeitssituation

Journalisten / Journalistinnen arbeiten selbständig und eigenverantwortlich, allerdings in Abstimmung mit der Redaktionsleitung oder den verantwortlichen Redakteuren. Ihre eigene Verantwortung liegt vor allem darin, Informationen kritisch auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, bevor sie diese zusammenfassen und verbreiten.

Typisch sind unregelmäßige und unübliche Arbeitszeiten, die sich vor allem nach den Außenterminen richten. Journalisten und Journalistinnen sind also abends, nachts, am frühen Morgen, am Wochenende und an Feiertagen im Dienst.

Termindruck gehört in der Branche zum Alltag, denn Zeitungen können nicht ihr Erscheinen und Fernsehsender nicht ihre Sendungen verschieben.

Recherchen in Datenbanken und das Schreiben der Artikel, Reportagen, Glossen … kann auch zu Hause erledigt werden. Voraussetzung ist eine entsprechende Vereinbarung mit dem Arbeitgeber.

Kontakte ergeben sich zu den verschiedensten Menschen. Journalisten und Journalistinnen interviewen und befragen beispielsweise Politiker, Firmenchefs, Sportler oder Leute auf der Straße. Manchmal bitten sie Experten um ihre Meinungen.

3. Ausbildung / Studium

Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten in Belgien und in Deutschland - Anerkennung und Gleichstellung der Diplome

Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten in Belgien

Mehrere Möglichkeiten stehen dem angehenden Journalisten bzw. der angehenden Journalistin offen, um den Beruf zu erlernen: entweder absolviert er/sie ein Studium in Communication (Hochschule oder Universität) oder er/sie studiert in einem anderen Fachbereich (Rechte, Wirtschaft, Physik …) und belegt dann einige Kurse in Journalismus, um die Techniken und Besonderheiten des Faches zu erlernen.

Folgende direkte Studiengänge sind (in der Wallonie) möglich:

  • Le master en information et communication (Universität)

3 Jahre zum Bachelor, 1-2 Jahre zum Master. Die 3 Jahre Bachelor sind an den 5 Universitäten, die dieses Studium anbieten, gleich. Erst zum Master hin variiert das Studienangebot der Universitäten.

  • Le master en presse et information (Hochschulstudium, langer Dauer)
  • Le baccalauréat professionnalisant en communication (Hochschulstudium, kurze Dauer)

Außerdem besteht die Möglichkeit den Beruf zu erlernen

  • in Abendkursen
  • durch Privatunterricht (sehr kostspielig)
  • im Ausland (z. Bsp. auf einer spezialisierten Schule in Lille)

Informationen für die Französischsprachige Gemeinschaft erteilt der Service d’information sur les études et les professions (SIEP), weitere Informationen zum Unterrichtswesen in der Französischsprachigen Gemeinschaft finden Sie im Internet.

Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten in Deutschland

Journalist/in kann man auf verschiedenen Wegen werden:

  • durch ein Volontariat bei Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk- oder Fernsehanstalten,
  • durch eine schulische Ausbildung an einer Journalistenschule oder
  • durch ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule.

Wer sich für ein Studium entscheidet, hat die Wahl zwischen Diplom- bzw. Magisterstudiengängen oder Studiengängen mit Bachelor- und Masterabschluss.

Es besteht auch die Möglichkeit eines Studiums mit integriertem Volontariat.

Die Regelstudienzeit im Journalismus-Studium beträgt in Magister- und Diplomstudiengängen 8 bis 10 Semester. Bachelorstudiengänge sind auf eine Studiendauer von 6 Semestern ausgelegt.
Die Ausbildung an den Journalistenschulen beträgt 24 Monate und 48 Monate, wenn ein Fachstudium integriert ist.


Anerkennung und Gleichstellung der Diplome

Für die Gleichstellung und Anerkennung von schulischen Abschlüssen (vom Primarschulabschluss bis zum Universitätsabschluss) in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist das Ministerium zuständig. Dort sind auch weitere Informationen zu diesem Thema erhältlich.

Links

4. Weiterbildung und Spezialisierung

Weiterbildungsmöglichkeiten in Belgien und in Deutschland

Weiterbildungsmöglichkeiten in Belgien

Zwei europäische Zentren in Maastricht bieten Seminare und Weiterbildungen an

  • European Journalism Center
  • European Journalism Training Association

Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland

Informationen zum Weiterbildungsangebot in Deutschland finden Sie im Internet (KursNet).

Links

5. Verwandte Berufe

Verwandte Berufe

  • Chefredakteur/in
  • Redaktionssekretär/in
  • Pressesprecher/in
  • Lektor/in
  • Kommunikationswissenschaftler/in
Links

7. Berufsfilme

Berufsfilme

Filme zum Beruf

Hier findet ihr Links zu Filmen über den Beruf Journalist:

Berufenet der Bundesagentur für Arbeit (Deutschland)

Weitere Links
Le Forem - Dienst für Ausbildung und Beschäftigung der Wallonischen Region
VDAB - Flämischer Dienst für Vermittlung und Ausbildung
Actiris - Dienst der Region Brüssel für Arbeitsvermittlung
Eures - Das europäische Portal zur beruflichen Mobilität
Berufenet - Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit


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