Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit in Ostbelgien in den Sommermonaten

Arbeitsmarkt-Info August 2019

Ende August 2019 waren in Ostbelgien 2.626 Vollarbeitslose gemeldet. Dies sind 468 Personen mehr als Ende Juni, was einem Anstieg um fast 22% entspricht. Die Arbeitslosenquote steigt auf 7,2%.

Insgesamt waren nach Angaben des Arbeitsamtes Ende August 1.283 Männer (+15% seit Juni) und 1.343 Frauen (+28%) als Arbeitsuchende ohne Beschäftigung eingetragen. Dieser deutliche Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist wie jedes Jahr in den Ferienmonaten festzustellen und somit saisonal bedingt. Einerseits tragen sich vor allem im Juli viele Schul- und Studienabgänger ein, wenn sie noch keinen Arbeits- oder Studienplatz in Aussicht haben. Auf der anderen Seite melden sich auch viele Lehrperson ohne feste Anstellung als arbeitsuchend bis zu ihrer Wiedereinstellung im September. Eine dritte größere Gruppe von Personen, die in den Sommermonaten zeitweilig arbeitslos wird, sind Personen die im Baufach und im Einzelhandel tätig sind.

Auch in den anderen Landesteilen sind die Arbeitslosenzahlen im Juli und August angestiegen, wenn auch nicht so stark wie in Ostbelgien: Im Landesschnitt sind rund 10% mehr Arbeitslose (+47.558 Personen) gemeldet als im Juni. Insgesamt waren im August in Belgien etwas mehr als 500.000 Vollarbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosenquote Belgiens beträgt 9,8%. In Wallonien sind rund 11% mehr Personen gemeldet als im Juni und selbst in Flandern, wo die Entwicklung im Sommer bisher vergleichbar mit der in Ostbelgien war, beläuft sich der Anstieg "nur" auf etwa 12%.

Auch wenn in absoluten Zahlen mehr Arbeitslose in den nördlichen Gemeinden Ostbelgiens hinzugekommen sind (+303 seit Ende Juni, im Vergleich zu +165 im Süden), ist der Anstieg prozentual gesehen deutlich größer in den Eifelgemeinden: hier sind fast 42% mehr Arbeitsuchende gemeldet, während im Norden eine Zunahme um 17% vorliegt. Die liegt unter anderem daran, dass sich in den Südgemeinden verhältnismäßig mehr Schulabgänger eintragen ließen als im Norden.  

Im Vergleich zum Vorjahr ist in Ostbelgien kaum Veränderung (-0,7%) festzustellen. Bei den Männern liegt sogar ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit vor (um +2%). Diese Entwicklung ist vor allem im Süden Ostbelgiens festzustellen, was auch an der geringeren Zahl von Schulabgängern im Norden liegen kann. In den anderen Regionen des Landes sinken die Arbeits­losenzahlen weiterhin etwas stärker: Im Landesschnitt sind knapp 5% weniger Arbeitsuchende gemeldet als 2018, wobei dieser Rückgang zu gleichen Teilen in Flandern und Wallonien vorliegt.